Jubiläum:Das Beste aus 40 Jahren

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Bilder von Sigrid Hofer sind noch bis zum 15. Oktober in der Moosburger Volkshochschule zu sehen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Moosburger Malerin Sigrid Hofer blickt anlässlich ihres 70. Geburtstags auf ihr künstlerisches Schaffen zurück

Von Till Kronsfoth, Moosburg

Die Moosburger Künstlerin Sigrid Hofer zeigt derzeit anlässlich ihres 70. Geburtstages in einer Retrospektiv-Ausstellung in der Volkshochschule Werke aus vier Jahrzehnten ihrer Arbeit. Inspiration für ihre Bilder erhielt die gebürtige Landshuterin in der Vergangenheit durch Spaziergänge in der Natur rund um Moosburg und zahlreiche Aufenthalte in Griechenland.

Aber nicht nur Landschaftsbilder finden sich in Hofers Repertoire. Auch Motive der griechischen Mythologie hat sie verarbeitet. Zum Beispiel in dem Gemälde "Daphne flieht", in welchem sie die Geschichte der Nymphe Daphne verarbeitet, die sich aus Angst vor einer Vergewaltigung durch den Gott Apollon vor dessen Augen in einen Lorbeerbaum verwandeln lässt. Neben der Liebe zu Griechenland und der Umgebung Moosburgs findet Sigrid Hofer auch Inspiration in der Musik. Jahrzehntelang war sie begeisterte Zuhörerin der Münchner Philharmoniker, deren Schwung und Dynamik sie beim Schaffen beeinflusst hat. "Wenn ich im Konzert sitze, entsteht ein inneres Bild. Zu Hause setze ich dieses Bild in eine Skizze um", sagt sie. So inspirierte sie die Musik des französischen Komponisten Olivier Messiaen zu Gemälden mit Vogelmotiven. Daher steht die Ausstellung auch unter den drei Mottos "Rund um Moosburg", "Griechenland" und "Bilder zu Musik".

Im Laufe der Zeit hat sich Hofer künstlerisch weiterentwickelt. "Meine Bilder sind leichter geworden", sagt sie. Dabei sind ihre Techniken ebenso vielschichtig wie ihre Motive. "Angefangen habe ich mit Aquarellen. Von meinem Mentor Joseph Mader habe ich die Temperatechnik übernommen. Später kam Öl dazu. Unheimlich wichtig war von Anfang an das Zeichnen. Zuerst mit Bleistift, später dann auch Federzeichnungen."

Dabei hänge die jeweilige Technik auch vom Motiv ab, sagt Hofer. So entstünden Aquarelle nur spontan in der Natur, während Ölgemälde einen Entstehungsprozess von mehreren Tagen durchliefen. Ein Lieblingsbild hat Sigrid Hofer allerdings nicht. "Wenn man über Jahrzehnte hinweg ernsthaft malt, muss man aus jeder einzelnen seiner Schaffensperioden auch wieder hinauswachsen. Innerhalb dieser Perioden gibt es immer Bilder, von denen ich sagen kann: Die sind mir besonders geglückt."

Das neueste Exponat ist ein Aquarell aus dem Jahr 2017 und trägt den Titel "Blumen aus unserem Garten". Das älteste ist eine Federzeichnung von 1977 mit dem Titel "Olympia". Sigrid Hofer produziert die Farben für ihre Bilder selbst. "Dadurch sind die Pigmente nicht so stark gebunden wie in der industriell hergestellten Farbe und das Leuchten erscheint kräftiger", erklärt die Künstlerin dazu. "Jedes Farbpigment ist wie ein Edelstein, der das Licht reflektiert."

Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Oktober im Haus der Bildung Moosburg (Stadtplatz 2, 85368 Moosburg), täglich von 14 bis 18 Uhr. Ausgestellt werden die Bilder in der Aula sowie im Treppenhaus und auf der Galerie.

© SZ vom 10.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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