Isentalautobahn:Antrag gegen A 94-Lärm

Dorfener SPD sieht "Stand der Technik"-Verpflichtung verletzt

Die Isentalautobahn ist seit bald eineinhalb Jahren in Betrieb, belastet zahlreiche Anwohner massiv mit Verkehrslärm und überschüttete auch Tausende andere, die im Isental etwas weiter weg von der A 94 leben, mit akustischem Müll. Die SPD-Fraktion im Dorfener Stadtrat unternimmt nun einen neuen Anlauf, effektiven Lärmschutz nach dem "Stand der Technik" einzufordern. Nach der Eröffnung am 1. Oktober 2019 sei die Betroffenheit bei CSU-Politikerinnen und CSU-Politikern sehr groß gewesen, schreibt Stadtrat Heiner-Müller-Ermann, der langjährige Sprecher der Aktionsgemeinschaft gegen die Isentalautobahn. "Es verging keine Woche, in der den Lärmbetroffenen nicht Hilfe versprochen wurde. Vom Kommunalpolitiker bis zum Minister waren sie an der Trasse unterwegs. Nach den Kommunalwahlen war von ihnen allerdings kaum mehr etwas zu sehen oder zu hören."

Im Antrag der SPD heißt es, die Verantwortlichen für den Bau der A 94 "werden aufgefordert, die Vorgaben des § 41 Bundesimmissionsschutzgesetz zu erfüllen". Denn dieser Paragraf fordert, dass durch neue Straßen "keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden können, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind". Bei der Isentalautobahn sei diese gesetzliche Verpflichtung jedoch in mehreren Punkten nicht eingehalten worden, schreibt Müller-Ermann: "Bei Lärmschutzwänden wurde teilweise an Stelle von hochabsorbierendem Material eine transparente Bauweise gewählt. Der Fahrbahnbelag ist weit entfernt von dem, was sich mit offenporigem, sprich lärmschluckendem Belag erreichen lässt. Die Brückenaufhängungen entsprechen nicht einmal den im Planfeststellungsbeschluss verlangten Anforderungen."

© SZ vom 18.02.2021 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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