Immobilienprojekt:Sechs Neubaugebiete sind in Planung

Lesezeit: 2 min

Konkret in Angriff genommen werden heuer indes nur Bauten auf Privatflächen. Die Vergabe öffentlich geförderten Wohnraums gestaltet sich langwierig, auch weil der Echinger Gemeinderat immer noch keine Kriterien dafür hat

Von Klaus Bachhuber, Eching

Sechs Neubaugebiete hat das Echinger Rathaus derzeit parallel in Vorbereitung, für mindestens drei davon sind die Vorbereitungen bereits abgeschlossen. Dennoch wird es 2018 wohl keinen Neubau mit öffentlicher Förderung mehr geben. Für kommendes Jahr sind Erschließungsarbeiten und die Vergabe von Grundstücken im Einheimischenmodell vorgesehen, erste Bauarbeiten sind wohl 2019 möglich. Private Objekte im Baugebiet Eching-West können dagegen schon 2018 starten.

Der Verkauf der gemeindlichen Parzellen, die zu vergünstigten Konditionen abgegeben werden, hängt weiter am ausstehenden Beschluss des Gemeinderats über die Vergabekriterien. Die waren Mitte 2017 schon annähernd abstimmungsreif, ehe neue Richtlinien die Echinger Beratungen zurück auf Null stellten. Nun hat der Gemeinderat die Kriterien wohl weitgehend festgezurrt, aktuell liegen sie bei Anwälten zum juristischen Check. Im Februar erwartet das Rathaus eine Rückmeldung, dann werde man die Sache "relativ schnell auf den Weg bringen", verspricht Bürgermeister Sebastian Thaler. Nach dem Beschluss durch den Gemeinderat sollen bei einer Informationsveranstaltung potenziellen Bauherren die Regularien vorgestellt werden. Aktuell liegen im Rathaus weit über 500 unverbindliche Anfragen für Baugrund in Eching vor, weitere 400 für Dietersheim.

Thaler erwartet, dass im Sommer 2018 erste Parzellen verkauft werden können. Ein Baubeginn noch in dem Jahr sei danach aber wohl unrealistisch. In der internen Agenda des Rathauses steht das Baugebiet zwischen Einkaufsmärkten und Bahn an der Böhmerwaldstraße an erster Stelle. Der Bauleitplan ist rechtskräftig, die Erschließungsplanung genehmigt, und die Erschließung sind ausgeschrieben. Zur Vergabe stehen 19 Grundstücke für Doppel- und Reihenhäuser an, dazu rund hundert Wohnungen. Etwa ein Drittel davon wird im genossenschaftlichen Bau entstehen, ein Drittel baut die Gemeinde ab 2020 selbst und vermietet dann zu vergünstigten Konditionen, ein weiteres Drittel kommt auf den freien Markt, wo es wohl veräußert wird. Auch hierfür will das Rathaus aber vergünstigte Preise für einen Teil vorschreiben.

In Eching-West, wo über die Hälfte der Fläche in Privateigentum ist, werden demnächst die Bauarbeiten beginnen. Der Bebauungsplan ist bis auf eine formale Abstimmung fertig. Für die Gemeindeflächen war die Erschließungsplanung zwar schon genehmigt, die CSU hat jedoch eine Revision des Beschlusses beantragt. Das wird in der ersten Sitzung 2018 geklärt, anschließend kann die Erschließung vergeben werden. Hier verkauft die Gemeinde 24 Bauplätze im Einheimischenmodell, dazu sollen über der geplanten Kindertagesstätte einige Wohnungen entstehen.

Parallel zu Eching-West könnten auch in Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg die ersten Gemeindegrundstücke verkauft werden. Auch hier sind alle formalen Vorarbeiten erledigt, auch in diesem Baugebiet liegt das Gros der Flächen in privater Hand. Das zeitgleich in die Verfahren gestartete Pendant westlich der ehemaligen B 11, südlich des Johanniswegs, hat hingegen überhaupt keinen zeitlichen Horizont mehr. Hier ist die Aufteilung der Flächen zwischen mehreren privaten Eigentümern und der Kommune offenbar verfahren, momentan scheint keine Lösung in Sicht.

In planerischer Vorarbeit sind gerade zwei weitere Baugebiete, die allerdings deutlich kleiner ausfallen als die vier großen Quartiere, die nun seit Jahren auf dem Planungs- und Genehmigungsweg sind. In Eching wird südlich der Anne-Frank-Straße, an der Bernhard-Lichtenberg-Straße, eine Baulücke mit etwa 10 000 Quadratmetern geschlossen. Weil die Fläche nur im Besitz eines einzigen Eigentümers ist, erwartet das Rathaus wenig Konfliktpotenzial, so dass diese Bauplätze recht zügig auf den Markt kommen könnten. In Dietersheim wird der Angerbereich auf etwa 15 000 Quadratmetern Fläche neu überplant. Jenseits der bereits fast durchgängig bebauten Straßenzeilen entlang von Neufahrner Straße und ehemaliger B 11 soll bis zur Langen Gasse Hinterliegerbebauung ermöglicht werden. Allerdings möchte das Rathaus im Dorfkern auch großzügige Grün- und Freiflächen erhalten.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: