Hilfe bei der Integration:Freude an der Arbeit mit Flüchtlingen

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Alexandra Henn vom Diakonischen Werk betreut von Januar an die Asylbewerber in der Zollinger Gemeinschaftsunterkunft

Von Katharina Aurich, Zolling

Ein halbes Jahr nachdem die ersten Flüchtlinge in die Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Oberbayern in Zolling eingezogen sind, bekommen die 150 Asylsuchenden nun von Januar an eine Sozialpädagogin zur Seite gestellt. Alexandra Henn, die beim Diakonischen Werk Freising angestellt ist, hat bereits Erfahrung mit Flüchtlingen. Sie organisierte Sprachkurse und unterrichtete selbst, dann war sie für die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge zunächst in der Bayernkaserne in München, seit Juni 2016 in Au zuständig.

Henn, die eine Vollzeitstelle innehat, wird in der Zollinger Unterkunft ein Büro beziehen und außerhalb ihrer Arbeitszeit immer telefonisch erreichbar sein, wenn sie gebraucht wird - auch abends und am Wochenende, wie sie versichert. Die Sozialpädagogin, die in Hessen in einem multikulturellen Umfeld aufwuchs und in München studierte, wird die Flüchtlinge vor allem bei formalen Dingen wie Anträge stellen und im Umgang mit Behörden unterstützen. Natürlich stehe sie auch den Eltern zur Seite, wenn es um Erziehungsfragen oder schulische Dinge gehe, versichert Henn. Denn für Eltern aus anderen Kulturen sei es oftmals nicht einfach, sich an den europäischen Erziehungsstil, in dem zum Beispiel Schlagen verboten ist, anzupassen, so ihre Erfahrung. Ihre Aufgabe sei es, einen alternativen Umgang mit Kindern aufzuzeigen.

Die Erwachsenen werde sie bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützen und bei Krankheit oder Traumatisierung an die richtigen Ansprechpartner vermitteln. Henn weiß aus Erfahrung, wie wichtig es ist, professionelle Distanz zu wahren. Aber ihr macht die Arbeit mit Flüchtlingen sehr viel Freude, wie sie erzählt. Denn sie habe das Gefühl, Menschen zu helfen, die es dringend brauchen und die meistens sehr dankbar dafür seien.

Mit dem Arbeitsbeginn von Alexandra Henn ist nun ein langes Tauziehen um diese Stelle beendet, denn eigentlich war der Gemeinde versprochen worden, dass die 150 Flüchtlinge von Anfang an einen Sozialarbeiter zur Unterstützung erhalten. Erst nachdem Bürgermeister Max Riegler immer wieder bei der zuständigen Regierung von Oberbayern vorstellig wurde, ist nun diese Vollzeitstelle, die vom Sozialministerium finanziert wird, bewilligt.

Bisher wurden die Flüchtlinge in Zolling von Einrichtungsleiter Helmut Stückler sowie etwa 50 Mitgliedern des örtlichen Helferkreises unterstützt. Dies erleichterte ihnen das Einleben. Alexandra Henn wird nun sowohl mit Stückler als auch den Ansprechpartnern des Helferkreises eng kooperieren. Denn Absprachen und eine gute Kommunikation seien die Voraussetzungen, um die Flüchtlinge effizient zu betreuen und unterstützen zu können, so ihre Erfahrung.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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