Handwerk in Moosburg:Die Betriebe warten schon

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73 Auszubildende bestehen die Gesellenprüfung

Vom "goldenen Boden" des Handwerks war viele Jahre die Rede, heute sieht man die Lage im Zeichen sich abschwächender Konjunktur weniger prosaisch. Zum Millionär wird ein Handwerker eher selten, aber er wird dringender gebraucht denn je. "Ihre Zukunft sieht sehr, sehr gut aus", sagte Franz Xaver Peteranderl, der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern bei der traditionellen Freisprechungsfeier für die frisch gebackenen Junghandwerkerinnen und Junghandwerker in der Moosburger Schäfflerhalle. 73 von 85 Auszubildenden haben die Gesellenprüfung geschafft. Sie werden in den Betrieben dringend erwartet.

Es gab Grußworte in Reihe, mit einem Tenor: Anerkennung für die Mühen, Stolz auf das Geschaffte, Dank den Lehrherren, Ausbildern und Eltern und die Aufforderung, weiter zu machen auf dem Erfolgsweg, hin zur Meisterprüfung, zur Selbständigkeit. Mit dem Meisterbrief lässt es sich seit dem Herbst 2009 an einer beliebigen Hochschule in Bayern studieren, die Gleichwertigkeit von Meisterqualifikation und Bachelor also, wie Kreishandwerksmeister Martin Reiter feststellte. 854 Auszubildende im Handwerk gibt es derzeit im Landkreis Freising.

Das Handwerk gehört zu den größten Steuerzahlern und hat die meisten Auszubildenden. Im Jahr 2018 haben im bayerischen Handwerk 26 157 junge Menschen eine Ausbildung begonnen. Im Landkreis Freising gibt es rund 10 000 Beschäftigte in 2908 Betrieben, wie Landrat Josef Hauner in seinem Grußwort betonte. Der Landkreis stehe als Boomregion mit seiner Steuerkraft an vierter Stelle unter den 71 Landkreisen Bayerns. Staatsminister Florian Herrmann stellte sein Grußwort unter das Motto "geschafft, gesichert und geschätzt". Er sprach von 200 000 Handwerksbetrieben in Bayern und praktisch keiner Jugendarbeitslosigkeit.

Eigentlich wechselten Bürgermeisterin Anita Meinelt und Landrat Josef Hauner sich jährlich ab bei den Grußworten. Weil es für Meinelt das letzte Mal als Bürgermeisterin sei und damit "a bisserl was besonderes", trat auch sie noch ans Rednerpult, lobte den hohen Stellenwert des Handwerks und versicherte diesem ihr Herz auch im kommenden Ruhestand.

Die Obermeister der verschiedenen Innungen überreichten den Prüflingen ihrer Sparte die Gesellenbriefe. Einige hatten sich mit Blick auf die Datenschutzvorschriften absent gemeldet. Die Sieger der einzelnen Innungen waren vollzählig präsent und wurden besonders geehrt. Mit Applaus waren alle dabei, als Andrea Wittmann mit Tochter Lydiana ihre musikalischen Einlagen boten. Andrea ist amtierende Weltrekordhalterin im Dauerjodeln, den sie mit 15 Stunden und 11 Sekunden aufgestellt hat. Ihre Jodeleinlage betrug aber nur den Bruchteil dieser Zeit.

© SZ vom 11.09.2019 / je - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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