Hallbergmoos:"Wir haben ein super Verhältnis zu den Nachbarn"

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Hallbergmoos ist eine Triebfeder der interkommunalen Zusammenarbeit, auch ein gemeinsamer Archivar ist im Gespräch

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Ruhige Jahre gibt es nicht in Hallbergmoos, zu rasant verläuft die Entwicklung in der Boomgemeinde, wo mittlerweile über 10 500 Menschen wohnen. Es waren vor allem Planungen, die 2016 gelaufen sind, in neuen Jahr wird einiges davon sichtbar. Die SZ unterhielt sich mit Bürgermeister Harald Reents (CSU), wie rasant es heuer weiter gehen wird.

SZ: Was werden die wichtigsten Projekte im Jahr 2017 sein?

Reents: Angesichts der Vielzahl der laufenden Projekte ist es schwierig zu sagen, was das Wichtigste ist. Sicher ist, es werden Bagger rollen: bei der Hekuma-Niederlassung, beim neuen Rewe-Markt, beim Baugebiet Jägerfeld-West und am Mittermeierweg. Was man noch nicht sehen kann, sind die Planungen, die in diesem Jahr anlaufen. So starten wir mit der Planung der Nordumfahrung, da ist voraussichtlich Anfang 2018 dann Spatenstich. Auch ein kommunales Wohnbauprojekt werden wir starten, da haben wir jetzt die Ausschreibung zur Vergabe des Planungsauftrages auf den Weg gebracht, und wir werden ziemlich bald im neuen Jahr wissen, wie viele Wohnungen entstehen können. Baubeginn wird dann wohl erst 2018 sein.

Wie viele Wohnungen entstehen in den nächsten Jahren in Hallbergmoos?

Das kann man so kaum sagen, weil es ja keine Bauverpflichtung gibt, außer beim Einheimischenmodell. Es ist jedenfalls eine Reihe von Baugebieten im Entstehen. Sicher sagen kann ich, dass 20 Häuser im Einheimischenmodell entstehen.

Viele neue Wohnungen bedeuten, dass auch in die soziale Infrastruktur investiert werden muss. Hallbergmoos hat aber ohnehin schon Probleme bei der Betreuung der Kinder. Was ist da geplant?

Was wir wissen, ist, dass wir eine zweite Grundschule brauchen. In der bestehenden ist es jetzt schon zu eng, da behilft man sich mit zu Klassenzimmern umfunktionierten Gruppen- und Musikräumen. 2017 wird deshalb eine neue Grundschule geplant. Die Standortanalyse ist voraussichtlich Mitte des Jahres fertig. Wahrscheinlich werden wir aber nicht um eine Übergangsunterbringung in Containern herumkommen. Außerdem ist ein viergruppiger Kindergarten im Baugebiet Jägerfeld-West geplant. Ob damit im Herbst begonnen werden kann, ist noch nicht absehbar.

Hallbergmoos ist eine Triebfeder für interkommunale Zusammenarbeit. Welche Projekte sind da im Entstehen?

Wir haben tatsächlich ein super Verhältnis zu allen Nachbarkommunen. Wir haben seit Ende 2014 eine Buslinie nach Erding über Notzing, die sogar landkreisübergreifend ist. Ab Ende dieses Jahres gibt es dann auch die neue Buslinie nach Neufahrn über den Sportpark und das Neufahrner Gewerbegebiet Am Römerweg. Außerdem führen wir gerade die Detailgespräche zu einem gemeinsamen Datenschutzbeauftragten im Landkreis, der voraussichtlich 2017 installiert wird. Und dann führen wir noch Gespräche mit Neufahrn und Eching über einen gemeinsamen Archivar.

Könnte das soweit gehen, dass die südlichen Nachbarkommunen auch ihre Bürgerhäuser teilen, vielleicht mit Shuttleservice, jetzt, wo das Hallbergmooser Bürgerhaus in die Ferne gerückt ist?

So weit, dass wir gemeinsame Bürgerhäuser betreiben und die Leute hin und her fahren, geht es dann doch nicht ( lacht). Wir haben hier einen Gemeindesaal, der 400 Besucher fasst und vor einigen Jahren grundlegend renoviert worden ist. Die Notwendigkeit für eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet besteht also derzeit nicht.

© SZ vom 13.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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