Hallbergmoos:Waghalsige Sprünge in der Halfpipe

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Ingo Foehre ist Welt- und Europameister mit dem Streetboard - und hört auch mit 43 Jahren nicht auf

Von Paulina Schmidt, Hallbergmoos

Seit Ingo Foehre 1990 die Spielwarenmesse in Nürnberg besucht hat und dort das Streetboard vorgestellt wurde, ist er begeisterter Streetboarder. Der Hallbergmooser kann einige Erfolge in dieser Sportart vorweisen: Er war deutscher Meister, Europameister und Weltmeister. 2014 erreichte er den dritten Platz bei den Streetboard-Weltmeisterschaften in Riga in der Kategorie "Best Trick".

Ein Streetboard ist im Gegensatz zum Skateboard nicht starr. Es besteht aus drei Segmenten, die sich gegeneinander verdrehen lassen - zwei bewegliche Fußplatten und eine Mittelplatte. "Streetboard fahren ist ähnlich wie Snowboarden", erklärt Foehre. Ihm gefalle beim Streetboard im Vergleich zum Skateboard der Bewegungsablauf viel besser. Zudem könne man sich beim Hinfallen besser abrollen. "Mit dem Streetboard kann man nicht so schwer stürzen. Hier sind die Füße fest am Board, wie beim Snowboarden", erklärt der 43-Jährige. Ein Skateboard oder Longboard nutze er hauptsächlich, um längere Strecken zu fahren. An seinem Sport fasziniere ihn, dass man neue Tricks kreieren und neue Abläufe ausprobieren kann. Außerdem müsse man für Tricks lange üben. Und auch die Gefahr reize ihn. "Ich mag das Gefühl, in der Halfpipe zu springen und mich dann in der Luft zu befinden, also die sogenannten Airs."

Sein Spezialtrick ist ein Salto mit halber Schraube und "Grab" - dabei fasst man mit der Hand kurz ans Board. Den sogenannten "Front Side Rodeo mit Grab", "den mache eigentlich nur ich", sagt der 43-Jährige. Für diesen Trick fährt er in einer vier Meter hohen Halfpipe. Überwindung koste ihn das nicht mehr, "man muss sich halt konzentrieren und voll bei der Sache sein. Aber es ist teilweise Routine, wenn man schon so lange skatet wie ich.

1995 wurde Ingo Foehre zum ersten Mal Weltmeister, 1997 Europameister, 2001 Weltmeister und 2009 Vize-Weltmeister in der Halfpipe und zuletzt Dritter in Riga in der Kategorie "Best Trick". Foehre skatet immer noch mindestens zwei Mal pro Woche. und nimmt auch noch an Wettkämpfen teil. Bisher habe er sich eigentlich nur einmal richtig verletzt. "Da habe ich mir die Schulter gebrochen, aber das ist okay dafür, dass ich schon so lange skate", findet er. Ansonsten schlage man sich öfter mal das Knie auf oder bekomme leichte Schürfwunden. "Ich fahre aber auch immer mit Helm, damit ich noch lange skaten kann. Vor allem ab einer Höhe von drei Metern sind Helm und Knieschützer wirklich zu empfehlen", rät der Hallbergmooser.

Jetzt im Winter skatet Foehre in der Halle. In München gebe es leider keinen Indoor-Skatepark, daher skate er in einer kleinen Halle in Freising. "Und wir haben uns eine eigene Mini-Ramp in einer Garage gebaut", sagt er.

In der Freisinger Actionhall im Jugendzentrum veranstaltet Ingo Foehre jeden Montag ein Skateboard-Training für Anfänger von 16 bis 17.30 Uhr. Wer mitmachen will: Zu den Treffen müssen die Jugendlichen Schutzkleidung und eine Einverständniserklärung der Eltern mitbringen.

© SZ vom 18.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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