Hallbergmoos:Wachstum macht Arbeit

Lesezeit: 1 min

Die Gemeinde braucht einen eigenen Landwirtschaftsreferenten

Die Gemeinde Hallbergmoos wächst, braucht dafür kontinuierlich neue Baugrundstücke und bau- oder verkaufswillige Grundbesitzer. Das war einer der Gründe, warum der Gemeinderat einen Referenten für Landwirtschaft ernennen wollte. Dass sich gleich zwei Kandidaten dafür fanden, Hermann Hartshauser (Freie Wähler Einigkeit) und Rudolf Zeilhofer von der CSU, zeigte einerseits die Bedeutung des Amtes, andererseits gab das aber auch Anlass für eine Debatte.

Die Idee der Verwaltung war es nun, den Posten auf zwei Kandidaten aufzuteilen. Das aber fand nicht nur Robert Wäger von den Grünen unnötig: "Es ist in einer Demokratie doch völlig normal, dass es zwei Bewerber gibt. Wir können gerne in geheimer Abstimmung entscheiden." Auch Heinrich Lemer von den Freien Wählern fand es seltsam, ein Amt zu teilen, nur weil es zwei Kandidaten gebe. Christian Kretschmer (CSU) betonte jedoch, es habe viele Vorteile, das Amt zu teilen. Schließlich gebe es eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen, die Referenten seien immerhin ehrenamtlich tätig. "Die Gemeinde ist zum Wachsen verdammt, Grundstücksangelegenheiten werden da immer wichtiger", betonte er.

Das aber brachte nun Grünen-Gemeinderätin Sabina Brosch auf den Plan: "Ist der Landwirtschafts-Referent vorwiegend für Grundstücksangelegenheiten zuständig? Dann begraben wir das Ganze lieber gleich. Weil dafür ist hier der Gemeinderat zuständig." Bürgermeister Harald Reents (CSU) verneinte ihre Frage, sicherlich sei nicht der Landwirtschafts-Referent dafür zuständig, "Grundstücksentscheidungen trifft der Gemeinderat." Allerdings seien nun einmal die meisten Grundstücksbesitzer Landwirte, "und es ist durchaus legitim, wenn man da einen hat, der vermittelnd einwirkt", so Reents.

So stimmte der Gemeinderat also zuerst darüber ab, ob das Referentenamt auf die beiden Kandidaten aufgeteilt werden sollte oder nicht. Die Mehrheit war dafür, nur einen Referenten zu ernennen. Es folgte die Kampfabstimmung, bei der schließlich Hermann Hartshauer elf Stimmen, und damit die Mehrheit, bekam. Dass er das Amt mit dem nötigen Fachwissen ausüben wird, darf als sicher gelten, er ist Nebenerwerbs-Landwirt.

© SZ vom 02.11.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: