Hallbergmoos:Pferdeklinik kommt erst im Herbst

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Tierarzt Dietz Donandt hat die Genehmigung für den Umbau des alten Hofes erst im Juli erhalten. Auch gestalten sich die Arbeiten aufwendiger als gedacht. 14 Kranken- und 19 Rehaboxen entstehen dort

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Eigentlich hätte die neue Pferdeklinik in Hallbergmoos ja Anfang Juni den Betrieb aufnehmen sollen, doch die Sanierung des alten Gehöfts und vor allem die Genehmigung des Umbaus haben sich jedoch sehr gezogen, voraussichtlicher Einzugstermin ist jetzt kommender November. Daran, dass, wie schon früher berichtet, die Pferdeklinik München-Riem ihren Standort an die Ismaninger Straße in Hallbergmoos verlagert, ändert sich jedoch nichts.

Klinikchef Dietz Donandt erklärt auf Nachfrage der SZ, dass es vor allem die Baugenehmigung des Landratsamtes Freising gewesen sei, auf die er so lange warten musste, bis Anfang Juli nämlich. Am längsten, so Donandt, habe die Sache bei der Unteren Naturschutzbehörde gelegen. Was genau moniert worden war, darauf will er jetzt nicht mehr eingehen, jetzt sei die Sache ja im Rollen. Jedenfalls habe er im Juli sofort den Umbau des alten Pferde-Gehöfts gestartet, nur um festzustellen, dass alles aufwendiger wird, als gedacht. "Es muss an der Statik etwas gemacht werden, neue Säulen und Balken eingezogen werden, zum Beispiel", so Donandt. Immerhin soll aus dem alten Pferdehof eine hochmoderne Klinik werden, mit Operationssaal, Apotheke, Aufwach- und Mutter-Kind-, beziehungsweise Stute-Fohlen-Bereich. Dazu sind 14 Krankenboxen und 19 Ställe für Pensionspferde und Langzeit-Reha-Patienten geplant. Obendrein muss alles heller und großzügiger werden, die bisherigen Boxen sind klein und düster und entsprechen nicht heutigen Anforderungen.

Immerhin, stellt Klinikchef Donandt erfreut fest, der Zeitdruck, der wegen der Kündigung des Mietvertrags in Riem auf ihm lastete, ist nicht mehr so groß. Ursprünglich hätten in seinem jetzigen Standortgebäude an der Graf Lehndorff-Straße Asylbewerber untergebracht werden sollen, das sei jetzt vom Tisch. "Wir sollen zwar immer noch ausziehen, aber es ist nicht mehr so dringend, der Druck ist weg", sagt der Tierarzt.

Die Pferdeklinik München-Riem ist das älteste private Pferdekrankenhaus in Deutschland, gegründet wurde es 1972 als Krankenstall für die Olympischen Spiele. Heute arbeitet hier ein 20-köpfiges Team, darunter sechs Tierärzte, um verletzte und kranke Rösser wieder auf die Beine zu bringen, jedes Jahr werden etwa 300 Narkose-Operationen durchgeführt. Modernste Diagnosegeräte und Medizintechnik gehört hier ebenso zum Alltag, wie in der Humanmedizin. Darüber hinaus hat sich die Pferdeklinik München-Riem in den vergangenen Jahren auf Gynäkologie, künstliche Besamung, Orthopädie, Chirurgie und Augenheilkunde spezialisiert.

Zu den Leistungen gehören aber auch Kaufuntersuchungen in verschiedenen Varianten, und, beruhigend für Pferdebesitzer in der Umgebung, eine Notfallmedizin, die rund um die Uhr erreichbar ist. Das bedeutet, dass entweder ein Arzt zum kranken Pferd in den Stall kommt oder das Tier in die Klinik transportiert wird.

Seinen Optimismus verliert Tierarzt Dietz Donandt bei allen Schwierigkeiten jedenfalls auch auf seiner Baustelle in Hallbergmoos nicht: "Es geht alles in die richtige Richtung."

© SZ vom 09.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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