Grafing:Vom Wind bewegte Generalprobe

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Die jungen Artisten von "Movimento" zeigen in Grafing ihr Repertoire für das Turnfest in Berlin

Von Wilfried Gillmeister, Grafing

Eine lieb gewordene Tradition sind die Auftritte der Bewegungskunst-Gruppen von "Movimento". Hinter diesem Namen stehen mehr als 300 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen des Gymnasiums Grafing, die artistisch Großartiges leisten. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass die Grafinger wiederholt zu Welt-Gymnaestraden, Sportaculum-Events und überregionalen Turnfesten eingeladen werden.

Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen auf das Deutsche Turnfest in Berlin. "Circa 90 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 23 Jahren werden in der Zeit vom 3. bis 10. Juni bei insgesamt acht Auftritten dabei sein", berichtet Stefan Eberherr, Mathematik- und Sportlehrer, Gründer und Leiter der Wahlkursgruppen für Jonglage, Einrad, Akrobatik, Vertikaltuch, Chinesischer Mast, Trapez und Trapezring sowie Tanz. Die Vorbereitungen für Berlin laufen auf Hochtouren.

Bei einer Generalprobe für die Stadiongala im Berliner Olympiastadion vor voraussichtlich 75 000 Zuschauern sowie in mehreren Choreografien in der Indoor-Show der Turnerjugend auf dem Messegelände stellte "Movimento" am vergangenen Wochenende auf der Wiese des Gymnasiums und in der Jahnturnhalle das ausgefeilte Progamm vor.

Freiluftveranstaltungen haben ihre Tücken. Das wurde bei den Vertikaltuch-Nummern deutlich, bei denen die Akrobatinnen mit starken Windböen zu kämpfen hatten. Das Vertikaltuch ist oben am Trapez befestigt, während das untere Ende frei herunterhängt und damit dem Spiel des Windes ausgesetzt ist. Wenn nicht jemand da ist, der das Tuch festhält, dann laufen die Turnerinnen stets dem wehenden Stoff hinterher. Auch gibt es bei bestimmten Figuren Probleme beim Wickeln um Arme, Beine und Körper. Je nach Windstärke hatten die vier Turnerinnen jeweils unterschiedliche Handicaps, was letztlich auch die synchronen Bewegungen beeinflusste. Mit etwas Übertreibung könnte man sagen, dass der Wind am vergangenen Sonntag aus Vertikal- eher Horizontaltücher gemacht hat.

Die Leichtigkeit des Fliegens zeigten vier Oberschülerinnen in eindrucksvollen Bungee-Nummern. Um hier im Quartett absolut harmonische Figuren zu bilden, bedarf es einer sehr guten Körperbeherrschung, was den Artistinnen aber sehr gut gelang.

Weitere Akrobatik-Kunststücke, mehrere Tänze, eine integrative Vorführung mit Jugendlichen aus der Korbinianschule Steinhöring, sowie eine Air-Track-Präsentation waren im Anschluss in der Jahnsporthalle geboten. Hinter dem Begriff "Air-Track" verbergen sich Nummern aus dem Repertoire der Bodenakrobatik mit allerlei Sprung-, Flug-und Salto-Figuren, die mit entsprechendem Anlauf ausgeführt werden.

Die jeweils gut 200 Schaulustigen in Grafing bekamen einen Vorgeschmack auf das Programm, das die jungen Artisten in Berlin zu bieten haben werden. Den Sportlern, Stefan Eberherr und dem Begleittross der Truppe gilt es, nach der gelungenen Generalprobe nun die Daumen für die großen Auftritte demnächst in der Hauptstadt zu drücken.

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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