Grafing:Befremden bei der SPD

Ebersberger Kreisverband kritisiert Dobrindt für Äußerungen

Kesselfleischessen und Wahlkampf haben eines gemeinsam: Es geht deftig zu. Dennoch will die Ebersberger SPD bei Aussagen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), die in Grafing gefallen sind, kein Auge mehr zudrücken. Dobrindt hatte seinen Zuhörern dazu geraten, nicht mehr mit dem Nachbarn zu sprechen, falls dieser überlege, die SPD zu wählen. "Diese Aussage befremdet uns als SPD-Kreisverband Ebersberg sehr, zeigt sie doch ein bestürzendes Demokratieverständnis", heißt es in einem offenen Brief der SPD.

Demokratie lebe vom Dialog und vom Austausch unterschiedlicher Ideen, Meinungen und Überzeugungen. "Ihr Vorschlag, den Dialog zu verweigern - offenbar auch über politische Themen hinaus - stellt diesen Grundsatz in Frage und erscheint gerade im Hinblick auf gesellschaftlich relevante Ereignisse wie eine Bundestagswahl völlig fehl am Platz", unterstreicht die Ebersberger SPD. Dobrindts Aussage offenbare zudem "die unsägliche Haltung, einen Wahlkampf durch Diffamierung Andersdenkender zu führen". Anstatt für einen guten Dialog einzutreten, suggeriere Dobrindt den Zuhörern, "dass es wieder gesellschaftsfähig ist, Andersdenkende für ihre Meinung mit Missachtung zu strafen".

© SZ vom 16.08.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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