Gegen Unterführung in Eching:Unisono abgewiesen

Lesezeit: 2 min

Die Echinger CSU will das Projekt Bahnunterführung an der alten Günzenhausener Straße nicht so einfach zu den Akten legen. (Foto: Marco Einfeldt)

Seit der Kappung der alten Günzenhausener Straße im Zuge des S-Bahn-Ausbaus vor mehr als 40 Jahren wird immer wieder der Bau einer Unterführung ins Gespräch gebracht. Doch kommen wird sie wohl nicht

Von Klaus Bachhuber, Eching

Im Februar hat der Bauausschuss des Echinger Gemeinderats einhellig durch alle Gruppierungen einen Vorstoß der CSU abgelehnt, jetzt eine Studie für eine Bahnunterführung in Verlängerung der Bahnhofstraße erstellen zu lassen. Nun aber hat die CSU, einen identischen Antrag noch einmal gestellt. Erwartungsgemäß wurde er, nun im Gemeinderat, wiederum von allen Gruppierungen unisono abgewiesen.

Schon im Vorjahr hatte die CSU angeregt, die für den Sommer 2018 anstehende Streckensperrung der Bahnlinie für den Bau einer Unterführung zwischen der Bahnhof- und der alten Günzenhausener Straße zu nutzen. Der Idee war der Gemeinderat damals begeistert gefolgt, allerdings ließ sie sich nicht realisieren. Das Zeitfenster der Bahnbaustelle, sieben Wochen, würde für den Bau einer Unterführung niemals ausreichen, hieß es von der Bahn, zudem hätten die Planungen mit viel mehr Vorlauf erfolgen müssen. Die CSU wollte das Projekt damit jedoch nicht zu den Akten legen. Seit der Kappung der Straße im Zuge des S-Bahn-Ausbaus vor über 40 Jahren geistert die unterirdische Verbindung immer wieder durch die örtlichen Debatten. Jedoch gab es seit 20 Jahren permanent Planungsunsicherheit, weil die Bahn immer wieder einen vierspurigen Ausbau ankündigte und ebenso regelmäßig wieder absagte, und der würde das Projekt entscheidend beeinflussen.

Obwohl in München gerade schon wieder eine Studie für den vierspurigen Ausbau erstellt wurde, sieht die CSU die Pläne als gegenstandslos an und sieht jetzt die Zeit reif für die eigenen Pläne. Eine Studie solle her, damit vorerst alle Baupläne im möglichen Umgriff auf die Unterführung abgestimmt werden könnten, so ihr Credo. Dies solle auch ein Signal an die Bewohner Echings im Norden der Bahn sein, dass sie nicht vergessen seien, argumentierte CSU-Sprecher Georg Bartl. Entschiedene Mehrheitsmeinung im Rat war freilich, dass die Unterführung wegen der zu erwartenden Kosten von mindestens fünf Millionen Euro auf absehbare Zeit nicht zu stemmen wäre - und wenn es denn so weit sein könnte, wäre eine Studie aus dem Jahr 2019 längst überholt und somit rausgeschmissenes Geld.

Bürgermeister Sebastian Thaler ging nun sogar noch weiter und sprach sich explizit gegen eine Unterführung in der Bahnhofstraße aus. "Wenn wir die Unterführung hätten, würden wir sie sofort sperren", prophezeite er, "weil sie so viele Verkehrsprobleme für die Bahnhofstraße brächte". Eine Straßenverbindung an der Stelle lehne er kategorisch ab. Die notwendige Anbindung des Echinger Nordens, für den sich die CSU stark macht, müsse gegebenenfalls mittelfristig über eine Westerschließung gelöst werden, sagte der Bürgermeister. Unbedingt erstre- benswert sei eine verbesserte Fuß- und Radwegeverbindung zur Unterführung der Bahn, aber die möchte Bürgermeister Thaler im Kontext eines behindertengerechten Bahnsteigumbaus realisieren. Hierfür sind freilich bis mindestens 2021 alle Züge abgefahren, weil sich Eching vor Jahren nicht um die Aufnahme in die entsprechenden Programme bemüht hatte.

© SZ vom 30.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: