Erding:Rund 260 Einwendungen gegen Ausbau der FTO eingereicht

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Die größtenteils zweispurige Flughafentangente Ost soll vierspurig ausgebaut werden, um ein sichereres Überholen und mehr Verkehrsfluss zu ermöglichen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Flughafentangente Ost ist bisher nur zwischen Erding-Mitte und Erding-Süd ausgebaut. Zwischen der Anschlussstelle Flughafen und Erding-Nord läuft das Planfeststellungsverfahren.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Seit der Fertigstellung der eher als Flughafentangente Ost oder FTO bekannten Staatsstraße 2580 im Jahr 2010 wird ein Thema immer virulenter: die inzwischen enorme Verkehrsdichte auf der ursprünglich zweispurig angelegten Straße, auf der Lastkraftwagen das Tempo vorgeben, da es kaum Überholmöglichkeiten gibt. Und wird überholt, führt dies oft zu gefährlichen Situationen oder sogar schweren Unfällen. Das hat mittlerweile auch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr erkannt und ein Ausbaukonzept für die gesamte FTO auf den Wege gebracht.

Die Flughafentangente verläuft auf einer Länge von insgesamt 30 Kilometern ohne Ortsdurchfahrten zwischen den Anschlussstellen Erding an der A 92 und Markt Schwaben an der A 94. Laut eines aktuellen Verkehrsgutachtens werden für die bislang zweistreifige Straße bis zum Jahr 2035 rund 36 000 Kraftfahrzeuge pro Tag prognostiziert, was einen Ausbau nicht zuletzt aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend erforderlich mache, so das Staatsministerium.

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Eine erste, sichtbare Verbesserung gibt es seit Oktober 2021, als der erste Ausbauabschnitt zwischen Erding-Mitte (Kreisstraße ED 7) und Erding-Süd (B388) fertig wurde. Die Fahrbahn wurde von acht auf zwölf Meter verbreitert, womit in jede Richtung eine rund 800 Meter lange dritte Fahrspur zum Überholen entstand.

Doch bis die komplette FTO langfristig vollständig vierstreifig ausgebaut ist, dürfte es noch dauern. Für den vierstreifigen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Flughafen (Staatstraße 2584) und Erding-Nord (Staatsstraße 2084) mit Gesamtkosten von rund 28 Millionen Euro läuft laut dem Staatsministerium aktuell das Planfeststellungsverfahren. Das Staatliche Bauamt Freising hat das Ausbaukonzept für die gesamte FTO aktualisiert und sei damit "auf einem guten Weg, die Anbindung des Flughafens München in den nächsten Jahren entscheidend zu verbessern". Das zuständige Staatliche Bauamt Freising erstelle derzeit die Stellungnahmen zu den rund 260 eingegangenen Einwendungen. Für den vierstreifigen Ausbau zwischen Erding-Nord (Staatsstraße 2084) und Erding-Mitte (Kreisstraße ED 7) mit Gesamtkosten von rund 21 Millionen Euro arbeite das Staatliche Bauamt an der Vorentwurfsplanung, die im Jahr 2025 abgeschlossen werden soll.

Das Erdinger Bündnis für Klimaschutz und Flächensparen fordert indes, auf den Ausbau der FTO zwischen den Anschlussstellen Erding Nord und Flughafen München zu verzichten. Es gebe keinen Bedarf für eine verbreiterte FTO, da eine dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen nicht mehr kommen werde. Zudem bedeute der Ausbau "einen weiteren erheblichen Eingriff in das europäische Vogelschutzgebiet 'Nördliches Erdinger Moos' und den geschützten Landschaftsbestandteil 'Auwaldreste an der Dorfen'".

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