Freising:Viel zu schnell und viel zu nah

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Verkehrspolizei Freising zieht eine durchwachsene Bilanz für 2019

Die Verkehrspolizeiinspektion Freising (VPI) zieht eine durchwachsene Bilanz für das Jahr 2019. Zwar sei die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Autobahnen A 9, A 92 und A 99 insgesamt etwas zurückgegangen, der Unterschied sei aber nur gering und bei genauer Betrachtung nicht so eindeutig, heißt es in einer Presseerklärung.

Von den insgesamt 2443 Unfällen ereigneten sich 260 mit Personenschaden, weniger als 2018, da waren es 312. Dennoch wurden 500 Fahrzeuginsassen, damit 95 mehr als im Vorjahr, verletzt. Während 2018 nur eine Person starb, verloren im vergangenen Jahr drei Menschen ihr Leben bei einem Unfall. Zur Unfallursache Nummer eins zählt, mit einem Anteil von 31,68 Prozent, die Nichteinhaltung des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes.

Nach wie vor gefährlich geht es auf den Autobahnen wegen des Schwerlastverkehrs zu. Zwar zeige sich eine schwach abnehmende Tendenz im Vergleich zum Vorjahr, so die Polizei, dennoch waren 245 Lastwagen in Unfälle verwickelt, in 61,63 Prozent der Fälle wurden diese auch von Lastwagenfahrern verursacht. Unfallursache war auch hier in erster Linie der unzureichende Sicherheitsabstand, gefolgt vom Fahrstreifenwechsel, nicht angepasster Geschwindigkeit sowie Unaufmerksamkeit am Steuer. Im Schwerlastverkehr wurden insgesamt 4022 Fahrzeuge kontrolliert. Davon mussten 1859 Lastwagen und Busse beanstandet werden, was einer Quote von 46,22 Prozent entspreche, so die Polizei.

Neben der Aufnahme von Verkehrsunfällen gehört auch die Verkehrsüberwachung mit technischem Gerät zu den Aufgaben einer Verkehrspolizeiinspektion. Dabei mussten 2019 insgesamt 22 949 Verkehrsteilnehmer wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet werden, 1731 Fahrverbote wurden ausgesprochen. Die größte Geschwindigkeitsüberschreitung wurde auf der A 92 im Baustellenbereich bei Freising gemessen. Bei erlaubten 60 Stundenkilometern war ein Fahrer mit 148 Sachen unterwegs. Bei den Abstandsmessungen wurde gegen 5942 Fahrer Anzeige erstattet. Obwohl die Handynutzung am Steuer gefährlich ist und mittlerweile mit 100 Euro Geldbuße und einem Punkt bestraft wird, wurden im vergangenen Jahr 770 Verstöße in dieser Sache zur Anzeige gebracht. 38 Mal war bei Unfällen Alkohol oder Drogeneinfluss mit im Spiel, das entspricht einem Plus von 18,75 Prozent. Während bei den 121 Fahrten unter Drogen ein leichter Rückgang um sechs Taten zu verzeichnen war, stiegen die Fahrten unter Alkohol von 77 auf 102 Delikte, ohne dass sich ein Verkehrsunfall ereignete. Die Beamten der VPI hatten im vergangenen Jahr wieder viel zu tun. 2019 legten sie bei ihren Kontrollfahrten insgesamt 813 612 Kilometer zurück.

© SZ vom 27.03.2020 / clw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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