Der Bürgerverein spricht sich entschieden gegen den Bau einer Event-Arena am Flughafen aus. Eine solche Veranstaltungshalle könne man bauen, schreiben Reinhard Kendlbacher und Wolfgang Herrmann in einer Mitteilung - "aber doch nicht an einem durch gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe derart belasteten Ort". Der Flughafen sei eine "riesige Ultrafeinstaub-Quelle", dies sei erst vor kurzem bei einer Fachtagung des Landesamts für Umwelt wieder klar gezeigt worden.
Gemäß der jüngsten Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation gelten Werte über 10 000 Partikel pro Quadratzentimeter Luft im Tagesmittel als hohe Konzentrationen, wie der Bürgerverein erklärt. Dessen eigene Messungen hätten vor der Pandemie mit durchschnittlich 1020 Flugbewegungen pro Tag einen Wert von 50 000 Partikeln ergeben, im Lockdown bei 403 Starts und Landungen einen Monatswert von knapp 15 000. Mit dem "Publikumsmagneten Event-Arena" würde das zusätzliche Verkehrsaufkommen diese Belastungen deutlich verstärken, heißt es in der Mitteilung weiter - das sei "ein krasser Widerspruch zu den von allen Seiten geforderten Umwelt- und Klimaschutzzielen".
Der Investor, die SW Munich Real Estate, sieht in dem von ihm favorisierten Standort dagegen klare Vorteile: Im Umfeld des Geländes westlich der Agip-Tankstelle gebe es keine privaten Anwohner, es verfüge über eine gute Anbindung an die Verkehrs- und Energie-Infrastruktur.
Der Bürgerverein kritisiert, dass der Flughafen durch Umweltradweg, Marathonlauf oder Familientage schon jetzt "mehr Funpark denn Zweckeinrichtung" sei. Warnungen der Wissenschaft würden bei den Planungen für eine Konzerthalle hinter wirtschaftliche Interesse gestellt. "Nicht anders ist es zu erklären, wenn für Vergnügungsveranstaltungen Tausende von Besuchern zum Flughafen gelockt werden sollen und damit den gesundheitsschädlichen Schadstoffen in hohen Konzentrationen ausgesetzt werden", so Kendlbacher und Herrmann.