Flughafen:60 Tage Haft für säumigen Zahler

"Er ist wohl dem Alkohol nicht abgeneigt und hat am Sonntag, 22. Dezember, offenbar auch schon kräftig auf Weihnachten angestoßen", schreibt die Bundespolizei: In der Vergangenheit bereits wegen einer Trunkenheitsfahrt verurteilt und seither untergetaucht, war ein 41-jähriger Pole mit 1,6 Promille im Blut und einem offenen Haftbefehl im Gepäck im Fahndungsnetz der Bundespolizei gelandet. Ursprünglich auf dem Weg nach Dublin, sitzt der Breslauer jetzt für die nächsten zwei Monate in Landshut im Gefängnis.

Das Amtsgericht München hatte gegen den Mann im Mai einen Strafbefehl erlassen. Die Justiz forderte von dem Verurteilten wegen Trunkenheit im Verkehr 2400 Euro Geldstrafe plus 217 Euro Verfahrenskosten oder ersatzweise 60 Tage Haft. Nachdem der Richterspruch den 41-Jährigen augenscheinlich ebenso wenig beeindruckt hatte wie zuvor die Promillegrenzen im deutschen Straßenverkehr, hatte die Staatsanwaltschaft Anfang dieses Monats die Polizeibehörden deutschlandweit mit der Suche nach dem säumigen Zahler beauftragt. Jetzt die Suche ein Ende. Bundespolizisten haben den Gesuchten im Terminal 1 am Flughafen festgenommen. Da der Festgenommene sein Erspartes offenbar bereits in Alkohol investiert hatte, konnte er seine Justizschulden nicht begleichen.

Bevor die Bundespolizisten den Schlesier jedoch in die zwangsweise für ihn über Weihnachten und Neujahr gebuchte Unterkunft nach Landshut bringen konnten, mussten sie erst eine Hafttauglichkeitsprüfung veranlassen. Der Pole hatte nämlich offenbar Zwischenstopp am Airport-Wintermarkt gemacht und nach Polizeiangaben einen Atemalkoholwert von 1,6 Promille.

© SZ vom 24.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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