Flüchtlingspolitik:Vier Familien sollen ausziehen

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Geplante Neubelegung in der Oberdinger Unterkunft sorgt für Aufregung

Eine geplante Neubelegung in der Oberdinger Flüchtlingsunterkunft sorgt vorab für gehörige Aufregung. Die vier dort lebenden Familien mit Kindern sollen wegen eines einzigen Neuzugangs in Kürze in andere Unterkünfte umziehen müssen. Die Regierung von Oberbayern, die die Asylwohnanlage als sogenannte staatliche Gemeinschaftsunterkunft betreibt, bestätigte das im Wesentlichen. "Tatsächlich stehen bei der Gemeinschaftsunterkunft Oberding nur die Zuverlegung einer Person und die Abverlegung weniger anderer Personen im Raum", teilte Pressesprecher Martin Nell mit. An der Entscheidung, dass wegen des eine Neuzugangs mehrere andere Menschen umziehen müssen, seien "mehrere Behörden beteiligt gewesen", erklärte er weiter, Einzelheiten nannte er jedoch nicht.

Dass Flüchtlingen umziehen müssen, komme aus den verschiedensten Gründen immer wieder vor, sagte Nell, räumte aber auch ein, dass die Kommunikation von solchen Umzugsentscheidungen sehr wichtig sei: "Wir bedauern es, wenn Sorge unter den Bewohnerinnen und Bewohnern, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und womöglich auch bei Verantwortlichen der Gemeinde entstanden sein sollte." In Oberding hatte man erst am Mittwoch überraschend von den Umbelegungsplänen erfahren. Wegen des Feiertags und des Brückentags am Freitag, war zunächst nichts Weiteres in Erfahrung zu bringen. "Die Regierung von Oberbayern wird gleich Anfang nächster Woche Kontakt mit den Verantwortlichen der Gemeinde aufnehmen, um mit dieser die Lage zu erörtern", versprach Pressesprecher Nell.

Er habe am Mittwoch Nachmittag im Rathaus von den Plänen erfahren und sei davon "total überrascht" worden, sagte Oberdings Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) der SZ. Er bestätigte, dass vier Familien verlegt werden sollen, "mehr weiß ich derzeit auch nicht". Die Wohnanlage mit vier verschieden farbigen Containermodulen, die östlich der Flughafentangente Ost an der Grenze zur Stadt Erding liegen, war lange weniger als zur Hälfte belegt. Seit einem Jahr ist die Wohnanlage mit etwa 100 Menschen voll belegt. In einem der vier Module leben bislang die Familien mit Kindern. Die Kinder gehen in Oberding in die Schule. Mit Unterstützung von Bürgermeisters Mücke war es dem Oberdinger Helferkreis "Starke Hände" auch gelungen, auf dem Gelände eine Haltestelle für den Schulbus einzurichten.

© SZ vom 12.05.2018 / flo, regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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