Erdinger Herbstfest:Ohne Fischer

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Der Stiftungsbräu erfindet sich neu

Von Wolfgang Rescher, Erding

Vielleicht müssen manche Besucher des Erdinger Herbstfestes dieses Jahr ganz genau hinschauen, ob sie auch vor dem richtigen Bierzelt stehen. Denn das Stiftungszelt sieht nicht aus wie gewohnt: Es hat einen neuen Eingang spendiert bekommen, gestaltet hat ihn der Erdinger Künstler Harry S. Über dem Eingang hängt jetzt das Erdinger Stadtwappen, außerdem die Portraits der beiden Stiftungsgründer Katharina und Friedrich Fischer. Das war es dann aber auch schon mit den Fischers. Die namensgebenden Stiftungsgründer sind aus der Außendarstellung der traditionsreichen Marke verschwunden. Dieses Jahr wurden einige Neuerungen eingeführt, innen wie außen; ein neues Logo wurde gestaltet, von dem das Portrait von Friedrich Fischer gestrichen wurde. Auch eine neue Rezeptur beim Bier gibt es, das anlässlich des 49. Moosburger Frühlingsfestes im April vorgestellt wurde und das Fischer's Helle ersetzt. Es hat 11,8 Prozent Stammwürze und einem Alkoholgehalt von 5,1 Prozent. Ausgeliefert wird das neue Helle in bauchigeren Maurerflaschen, die bestimmt nur zufällig an die Flaschen der erfolgreichen Konkurrenzbiere vom Tegernsee und der Münchner Landsberger Straße erinnern. Und schließlich hat man der Marke, die Teil der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu ist, gleich einen ganz neuen Namen gegeben: Aus dem "Fischer's Stiftungsbräu" wurde der "Stiftungsbräu". Der Name Fischer ist somit vom Markt verschwunden.

Das Herbstfest in diesem Jahr stellt den Abschluss dieser Markenüberarbeitung dar. "Moderner Touch, aber traditionell verhaftet", fasst Andreas Brenninger vom Stiftungsbräu das neue Auftreten zusammen. Man wolle, sagt er, zurück zu den Wurzeln der Brauerei: Schließlich habe sie früher auch schon Stiftungsbräu geheißen und auch die Zinnen im Logo sind nichts neues - die gab es schon bis in den Anfang der 90er-Jahre hinein. Das neue Logo besteht aus dem Schriftzug Stiftungsbräu auf blauem Grund, gekrönt von drei roten Zinnen und der Zahl 1891 - dem Gründungsjahr der Brauerei. Heuer wird die Stiftung 125 Jahre alt.

Ziel der neuen Markenstrategie ist Brenninger zufolge, das Stiftungsbräu auch bei der Jugend sowie auf dem nationalen Markt bekannter und beliebter zu machen. Brenninger sagt, dass das auch klappt: "Das neue Logo kommt gut an", sagt er. Kunden habe man seit der Einführung des neuen Bieres keine verloren - sondern neue sogar dazugewinnen können.

© SZ vom 27.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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