SZ-Adventskalender:Wenn das Geld einfach nicht reicht

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Familien mit kranken Kindern müssen kämpfen - jeden Tag und jede Stunde. Der "Adventskalender für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung möchte sie unterstützen

Von Regina Bluhme

Ein krankes Kind bedeutet für jede Familie eine enorme Belastung. Manchmal kommen auch noch finanzielle Sorgen dazu. Wie jedes Jahr will der Adventskalender der Süddeutschen Zeitung auch in diesem Advent wieder Menschen in Not helfen: Einige besonders betroffene Familien aus dem Landkreis Erding werden mit Spenden unterstützt. Die Diplom-Sozialpädagogin Tanja Sachs berät im Caritas-Zentrum Erding Eltern, die an solchen Problemen zu verzweifeln drohen. Das Geld kommt ohne Umwege den Bedürftigen zugute, die auf jede Unterstützung angewiesen sind - und sehr bescheiden sind, wie Sachs betont. "Einige der Familien haben erst an andere verwiesen und konnten gar nicht glauben, dass sie ausgesucht worden sind."

Eine arme Familie sitzt vor leeren Tellern: An der Unterschicht ging der Wirtschaftsboom der vergangenen zehn Jahre weitgehend vorbei. (Foto: Catherina Hess)

Eine Mutter, die sich sicherlich über eine Spende freuen wird, ist Carina Q. (alle Namen geändert). Sie ist eine starke Frau, sie musste es sein: Die zweifache Mutter hat vom Vater der Kinder nie Unterstützung erfahren. Ganz allein hat sie ihre inzwischen erwachsene Tochter großgezogen. Und ganz allein kümmert sie sich auch um ihren kranken zwölfjährigen Sohn. Für ihn braucht sie ihre ganze Kraft: Der Junge ist Autist und hat zusätzlich das ADHS-Syndrom. Das stellt die Mutter bei der Bewältigung des Alltags vor immer neue Hürden. Noch dazu leidet der Junge an Asthma, muss ständig ärztlich betreut und mit Medikamenten behandelt werden. Ihre Sorgen und Ängste und die notwendige intensive Betreuung des kranken Sohns bringen die Mutter immer wieder an ihre Grenzen. Mehr als vier Stunden Schlaf kann sie sich schon seit Langem nicht mehr leisten. Sie liebt ihren Sohn, ist ihm eine liebevolle Mutter und fühlt sich doch überfordert. Dazu kommt die Sorge um den Arbeitsplatz. Immer wieder kommt es vor, dass sie früher von der Arbeit heimgehen muss, weil sie Tom von der Schule oder vom Hort abholen muss. Beim Arbeitgeber stößt sie damit aber auf wenig Verständnis. Das Geld ist ohnehin knapp in der Familie. Schon lange benötigt der Zwölfjährige ein neues Bett - eine Schlafcouch würde schon genügen. Außerdem bräuchte Tom ein neues Fahrrad mit Gangschaltung. Ganz wichtig wäre auch eine neue Winterjacke für den Jungen. Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung möchte Carina Q. finanziell unterstützen und dafür sorgen, dass der Mutter ein wenig die Last von den Schultern genommen wird.

Last von den Schultern zu haben, das würde auch Melanie C. und ihren Eltern gut tun. Die Achtjährige möchte einfach so sein wie alle anderen Kinder - ohne zerkratzte Arme, ohne Atemnot und ohne ständige Arztbesuche. Seit ihrer Geburt leidet das Mädchen an einer sehr schweren Form von Neurodermitis und Allergien sowie zusätzlich an Asthma. Manchmal ist der Juckreiz so stark, dass sie sich blutig kratzt. Das Mädchen leidet sehr unter seinem Aussehen, es möchte auf keinen Fall darauf angesprochen werden, sondern so sein wie die anderen. Melanie musste viele sehr unangenehme und zeitaufwendige Untersuchungen und Behandlungen über sich ergehen lassen. Hinzu kommt, dass das Mädchen eine kostspielige Sonderernährung benötigt.

Auch der ältere Bruder von Melanie bereitet den Eltern große Sorgen. Er leidet unter ADS, Lese- und Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie. Für das jüngste Kind, ein vierjähriges Mädchen, fehlt oft die Zeit, auch das Geld ist knapp. Das Gehalt des Vaters reicht kaum aus. Zumal die Familie wegen der besonderen Ernährung von Melanie Mehrkosten hat, die nicht von der Kasse getragen werden. Für die Familie C. wäre es eine große Erleichterung, wenn die krankheitsgerechte Silberwäsche (Wäsche, Unterwäsche und Socken) und -bettwäsche durch Spenden des Adventskalenders finanziert werden könnten. Die Süddeutsche Zeitung bittet nun ihre Leser um eine Spende für den Adventskalender der guten Werke. Den Familien wird es den Alltag erleichtern.

© SZ vom 28.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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