Ob Farbsolo oder Sauspiel: Am Weltfrauentag haben im Festsaal des Fischer's Seniorenzentrums in Erding 80 Mädchen und Frauen im Alter von 16 bis 80 Jahren an einem Schafkopfturnier teilgenommen. Das war von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Erding, Sabine Trettenbacher, eigens für Frauen organisiert worden. Das Turnier war nicht nur eine Gelegenheit, sich spielerisch im Kartenspielen zu messen, sondern auch, um gemeinsam Frauenprojekte voranzutreiben.
Die Teilnehmerinnen freuten sich, dass ihre Anmeldegebühren in Höhe von 1200 Euro drei wichtigen Vorhaben zugutekamen. Die Siegerinnen des Turniers durften selbst bestimmen, welche Projekte unterstützt werden. So entschied sich etwa die Siegerin Inge Blumreiter, das Frauenhaus Erding bei seinen Bemühungen um einen Therapiehund zu unterstützen, während Irmgard Sigl ihre Gewinne der Organisation INVIA zukommen ließ, die Frauen mit Migrationshintergrund fördert. Die Dritte des Turniers, Gertraud Pfeilschifter, entschied sich für eine Spende zugunsten des Frauenhauses.
Mädchen und Frauen hatten offenbar viel Spaß beim Kartenspielen. Sabine Trettenbacher freute sich über die positive Resonanz auf das Schafkopfturnier: "Die Stimmung und Atmosphäre zwischen den Mädels waren super", sagte sie. Besonders erfreulich sei es, dass sich vier Frauen spontan dazu verabredeten, sich weiterhin zum Kartenspielen zu treffen. "Das Knüpfen von Kontakten sollte nicht unterschätzt werden. Zugezogene und ältere Herrschaften freuen sich besonders über angenehme Gesellschaft."
Die Kartenspielerinnen gehörten den verschiedensten Altersgruppen und Berufsfeldern an: Von einer Gynäkologin, die über ihr Berufsleben und die Bedeutung gynäkologischer Sprechstunden am Klinikum sprach, bis hin zu Schülerinnen, Gymnastiktrainerinnen, Rentnerinnen und Musikerinnen: Sie alle wollten ihre Fähigkeiten, ihre Karten zu einem erfolgreichen Solo oder Rufspiel zu kombinieren, unter Beweis stellen. Zumindest die Grundkenntnisse des Spiels sollten aber vorhanden sein.
Die Regionalmarke "echt Erding" spendete Sachpreise. Ein Chor umrahmte mit seinem Gesang das Turnier und Landrat Martin Bayerstorfer sorgte für eine kleine Brotzeit als Stärkung zwischen den Spielrunden. Angesichts des positiven Feedbacks schmieden die Frauen bereits Pläne für ein nächstes Schafkopfturnier um den Weltfrauentag herum. Auch bei diesem sollen wieder Gemeinschaft, Spaß und Engagement im Vordergrund stehen.
