Erdinger Stadtrat entscheidet:Hundehaltung wird teurer

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Weil die Stadt erhebliche Kosten für Hundewiesen, Hundebeutel, Hinweistafeln und Betreuung durch den Bauhof hat, hat der Erdinger Stadtrat jetzt die Hundesteuer deutlich erhöht. (Foto: Stephan Görlich)

Künftig soll im Stadtgebiet ein einheitlicher Steuerbetrag von 60 Euro pro Tier verlangt werden. Sogenannte "Kampfhunde" kosten deutlich mehr.

Von Philipp Schmitt, Erding

Die Hundesteuer wird in Erding neu geregelt: Der Stadtrat hat am Donnerstag die von Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) vorgestellte modifizierte Hundesteuersatzung bei vier Gegenstimmen beschlossen. Demnach wird im Stadtgebiet von 2024 an ein einheitlicher Jahresbetrag von 60 Euro für von der Steuer betroffene Hunde fällig - für sogenannte "Kampfhunde" ist es deutlich mehr.

"Die fünf Euro Steuer je Monat sind gerechtfertigt, denn wir haben erhebliche Aufwendungen für Hundewiesen, Hundebeutel, Hinweistafeln und Betreuung durch den Bauhof", sagte der Oberbürgermeister. Der Vergleich mit anderen Städten und Gemeinden zeige, dass die Erhöhung von bisher durchschnittlich etwa 38 Euro je Hund auf einheitlich 60 Euro (Ausnahme: Kampfhunde) in Ordnung sei. Durch die Steigerung um etwa 58 Prozent bekomme die Stadt jährlich mehr als 30 000 Euro zusätzlich, die Einnahmen würden sich dann auf 88 100 Euro im Jahr belaufen. Zudem sagte Gotz, dass die Satzung etwa bei Hunden für Blinde, Taube, Hilfsorganisationen oder zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben Ausnahmen regele. Darüber hinaus sind Ermäßigungen für Hunde von Berufsjägern oder Forstbediensteten möglich.

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Im Stadtrat gab es Konsens zur Neugestaltung. Es wurden noch Details angesprochen: Thomas Schreder (CSU) sagte, dass er Steuerfreiheit für Jagdhunde für richtig hielte. Der Kreisvorsitzende des Landesjagdverbands wollte für im Stadtgebiet engagierte Jäger und deren Hunde eine komplette Befreiung von der Hundesteuer. Er wies darauf hin, dass Jäger und Hunde - etwa nach Verkehrsunfällen mit Rehen - dringend gebraucht würden. Im Landkreis würden jährlich etwa 1000 Wildunfälle registriert. Verletzte Tiere müssten aufgespürt werden, hieß es.

Petra Bauernfeind (FW) äußerte Verständnis, sprach sich aber gegen die beantragte komplette Steuerfreiheit für Jagdhunde aus. Die Ermäßigung auf 30 Euro pro Jagdhund im Jahr sei Jägern zuzumuten, sagte die zweite Bürgermeisterin. Der Antrag des Umweltreferenten Schreder wurde mehrheitlich (13 zu 19 Stimmen) abgelehnt.

Der Nachweis eines "Hundeführerscheins" spart Geld

Max Gotz wies darauf hin, dass die Hundesteuer-Satzung in begründeten Fällen Steuerfreiheit ermögliche. Drei Jahre steuerfrei könnten private Hunde sein, falls der Verwaltung ein "Hundeführerschein" nachgewiesen werde. Die Stadt werde Steuermarken für Vierbeiner verteilen, die städtische Beauftragte im öffentlichen Raum kontrollieren dürfen. Walter Koppe (Linke) sprach sich dafür aus, zumindest für den ersten Hund (bisher 35 Euro) nicht auf 60 Euro zu erhöhen, weil Hunde für viele Bürger "ein wichtiger sozialer Faktor sind". Rechnungsprüfer Walter Rauscher (CSU) plädierte dagegen für einheitlich 60 Euro pro Hund, weil die Stadt jährlich viel Geld für Wege, Hundebeutel und Entsorgung investiere.

Derzeit kostet ein nicht steuerbefreiter Hund in der Stadt 35 Euro im Jahr Hundesteuer. Für den zweiten Hund im Haushalt wären 50 Euro und den dritten Hund jährlich 70 Euro fällig. Von 2024 an wird in Erding einheitlich 60 Euro Hundesteuer für "normale Hunde" verlangt. "Kampfhunde" kosten dann 900 statt bisher 600 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Die Stadt München verlangt einheitlich 100 Euro pro "normalem" Hund. Dachau, Ebersberg, Rosenheim verlangen einheitlich je 60 Euro im Jahr. Von der Hundesteuer sind in Erding derzeit 1469 Hunde betroffen.

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