Das traditionelle Herbstfest-Pferderennen des Erdinger Rennvereins hat am Samstag nach pandemiebedingter Pause wieder stattgefunden und Hunderte Besucher in die Geislinger Änger gelockt. Auf dem neuen 1600 Meter langen temporären Geläuf auf der städtischen Wiese fand zwischen Volksfestplatz und Langengeisling eine gelungene Premiere auf der neuen Bahn statt. Das 30. Herbstfestrennen bot bei Sonnenschein und angenehmer Atmosphäre spannenden Pferdesport und ein buntes Rahmenprogramm mit Ponyrennen und der Prämierung der schönsten Hüte: "Wir sind mit dem Verlauf des Renntags sehr zufrieden, es hat alles gut geklappt. Das Wetter hat gepasst, es gab keine Unfälle. Die Stimmung war gut", so das Fazit der Präsidentin des Rennvereins, Anette Vogt Fazit.
Wichtige Bereicherung des Herbstfestes
Schirmherr Max Gotz (CSU), der den großen Preis der Stadt an Martin Geineder (mit Gri Di Caprio) vergab, hat der Renntag ebenfalls gut gefallen. Der Erdinger Oberbürgermeister bezeichnete die neue Rennstrecke als "gute Alternative" und würdigte den Rennverein als fest in der Bürgerschaft verwurzelte Institution der Stadt und das "authentische Herbstfestrennen als wichtige Bereicherung des Herbstfest-Programms". Er kenne viele Anekdoten über das Rennen, sagte Gotz. Vogt fügte an, dass die Unterstützung durch die Stadt keine Selbstverständlichkeit sei.
Die Wiese war gut präpariert - die Getränkestände mit Bier, Kaffee, Prosecco, Cocktails standen bereit, Besucher aller Altersklassen waren gekommen. Etwa 300 Eintritt zahlende Gäste registrierte Rennverein-Kassier Florian Pointner - früher waren es Tausende Besucher - doch die Stimmung war so entspannt. Und die Fahrer und Reiter zeigten sich mit der neuen Rennbahn zufrieden. Der Umzug auf das neue Geläuf auf der städtischen Wiese hinter dem Gerd-Vogt-Sportpark war nötig geworden, weil nach dem Herbstfestrennen 2018 auf der Wiese 2019 die Bauarbeiten für den nach dem früheren Bürgermeistert benannten Sportpark starteten. Zur neuen Rennstrecke mussten die Besucher vom Volksfestplatz ein paar Meter weiter gehen.
Sportlich war beim Höhepunkt - dem finalen Entscheidungslauf der Traber um den Großen Preis der Stadt Erding- das in dieser Saison erfolgsverwöhnte Pferd Gri Di Caprio mit Martin Geineder im Sulky nicht zu stoppen. Das Pferd des Arnstorfer Gastwirtes Walter Wuttke hat in dieser Saison schon viele Pokale eingeheimst, die in der Gastwirtschaft zu bestaunen sind. Der von Gotz überreichte Ehrenpreis der Stadt kommt nun zur Sammlung dazu.Zuvor hatte Gri Di Caprio das Entscheidungsrennen um den großen Preis der Stadt Erding im Rennen der sechs nach zwei Vorläufen qualifizierten Teilnehmer mit Martin Geineder im Sulky gewonnen. Das Erfolgsduo hat in dieser Saison mehrere Preise und Siegerschecks gewonnen. Vor dem Finale hatte Geineder bereits mit Wuttkes Unguento nach spannenden und packenden Finish den Trostlauf knapp nach Entscheidung des Zielrichters um eine Nasenlänge vor Kenneth Heat mit Fahrer Mario Josef Ruhland gewonnen.
Nach den Vorläufen galten im Finale neben Gri Di Caprio der aus Zell am See aus Österreich mit Fahrer Maximilian Frick angereiste Junglefire als Mit-Favoriten. Bis zum Entscheidungslauf als Höhepunkt sahen die Zuschauer in den beiden Vorläufen und im Trostlauf spannende Rennen. Den 2018 auf der alten Strecke in Erding geholten Titel konnte Marion Dinzinger mit Outsider Diamant und Dakota de Digeon nicht verteidigen. Favorit und Seriensieger Gri Di Caprio zeigte sich im Vorlauf und Entscheidungslauf in Topform.
Bei der Prämierung der schönsten Hüte gab es 16 Teilnehmerinnen: Sandra Angermaier überzeugte die Jury mit dem Hut "Birnbaum" in der Kategoire Kreativität. Für das schönste Hut-Ensemble wurde "Blumenwiese" von Marlene Linz ausgezeichnet: sagte Anette Vogt dazu. Kommentiert wurden die Rennen von Markus Dinzinger vom Hauptverband für Traberzucht am Mikrofon. Der zweite Vorsitzende des Rennvereins Josef Ehrenthaler junior kümmerte sich mit dem Team um den Zustand der Strecke. Das neue Geläuf auf der Wiese zwischen Volksfestplatz, Eisstadion, Gerd-Vogt-Sportpark und Langengeisling hat sich Vogt und Gotz zufolge etabliert und soll auch beim 31. Herbstfestrennen als Rennstrecke dienen. Auch dem Stellvertretenden Landrat Rainer Mehringer (FW), sowie Stadträten und Kreisräten wie Stefan Grabrucker (SPD) und Thomas Bauer (CSU) hat die Veranstaltung gut gefallen, sie zogen wie Vogt und Gotz ein positives Fazit des 30. Herbstfestrennens. Der Rennverein Erding zählt 340 Mitglieder.