2. Frühlingsfest in Erding:Zwei Wochen der Gegensätze

Lesezeit: 2 min

Das 2. Frühlingsfest Erding am Volksfestplatz hat erst gegen Ende der zweiten Woche so richtig Fahrt aufgenommen. (Foto: Renate Schmidt)

Das Erdinger Frühlingsfest ist 2023 in seine zweite Runde gegangen. Er war kein leichter Durchlauf. Das schlechte Wetter und viele zeitgleiche Konkurrenz-Veranstaltungen machten den Schaustellern ganz schön zu schaffen.

Von Severin Dringel, Erding

Das zweite Erdinger Frühlingsfest ist am Sonntag nach zwei Wochen zu Ende gegangen. Als Motto für das Frühlingsfest hatte Veranstalter Tobias Martl "Familiengaudi" ausgegeben, um damit, wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr, den Gegensatz zum traditionellen Herbstfest deutlich herauszustellen. Statt ein Bierzelt aufzubauen, setzte er erneut auf einen Biergarten und legte auch die Attraktionen eher familienfreundlich und durchaus zielgruppengerichtet aus.

Für Ernüchterung sorgte bei Martl jedoch das viele schlechte Wetter. Nicht nur die erste Woche, sondern vor allem auch der Kindertag fiel dem Regen zum Opfer. Am Kindertag habe sich die Witterung sogar von ihrer schlechtesten Seite gezeigt, erinnert sich Martl, und das eigentlich so vielseitige Programm mit Starkregen und Kälte zunichte gemacht. Geplant waren unter anderem ein Kasperltheater, eine Zaubershow und eine Kinderdisco, die alle ins Wasser fielen.

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Am zweiten Wochenende kam es zu einem Déjà-vu des Vorjahres: Die Sonne schien endlich und die Temperaturen kratzten an der 30-Grad-Marke, was jedoch quasi denselben Effekt wie Regenwetter hatte: Nicht allzu viele Besucher verschlug es zum Frühlingsfest, die Leute gingen lieber ins Schwimmbad oder suchten Schatten. Dennoch zeigte sich Martl mit der zweiten Woche alles in allem zufrieden: "Nachdem in der ersten Woche fünf von sieben Tagen verregnet waren, kam uns die schöne zweite Woche sehr gelegen."

Spätestens ab Christi Himmelfahrt habe das Frühlingsfest deutlich mehr Besucher angezogen. Hauptattraktionen waren das Riesenrad, die Kinderkarusselle und die Achterbahnen. Und in Zeiten der hohen Inflation finanziert sich das Frühlingsfest unter anderem auch durch die zahlreichen Parkplätze am Volksfestplatz.

Das Frühlingsfest soll dezidiert ein familienfreundliches Vergnügen sein, sagte der Veranstalter. (Foto: Renate Schmidt)
Deswegen gibt es auch kein Bierzelt, sondern nur einen Biergarten. (Foto: Renate Schmidt)

Das Wetter stellte bei der zweiten Auflage nach 2022 aber nicht die einzige Herausforderung dar. "Viele Gemeinden haben Jubiläumsfeste nachgeholt, die wegen Corona in den vergangenen Jahren immer verschoben werden mussten", sagt Martl über die zeitgleichen Festivitäten in der Region. Mit der eher kinderorientierten Ausrichtung des Frühlingsfests wolle er in Erding ein Event veranstalten, das den bekannten Frühlingsfesten in München oder Stuttgart eben nicht sehr ähnelt. Klar ist für Martl aber auch: "Wenn zwei so große Feste wie in München oder Stuttgart parallel laufen, fahren viele über das Wochenende eher dorthin. Unser Frühlingsfest befindet sich noch in der Findungs- und Aufbauphase."

Die im Wortsinn größte Attraktion war das Riesenrad ... (Foto: Renate Schmidt)
... von dem aus man einen schönen Überblick hatte. (Foto: Renate Schmidt)

Der Mai gilt vielerorts als offizieller Beginn der Volksfestzeit. Das unberechenbare Aprilwetter mache eine früheren Zeitpunkt zu riskant, sagt Martl, und man müsse die anderen Veranstaltungen in der Umgebung im Blick behalten. Martl will weitermachen und hofft, dass die Stadt Erding ihm bald grünes Licht für eine dritte Runde des Frühlingsfests gibt. "Jedes Fest braucht Anlaufzeit und das Erdinger Frühlingsfest wird sich stetig weiterentwickeln. Ich bin überzeugt, dass es auch 2024 wieder viele Menschen in seinen Bann ziehen wird."

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