Erding:Die Nerven haben gehalten

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Sparkasse Erding-Dorfen eröffnet offiziell die sanierte ehemalige Schrannenhalle. Als eine Herausforderung stellte sich vor allem die Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden heraus

Sarah Schiek

Mit mehr als 200 geladenen Gästen feierte die Kreissparkasse Erding - Dorfen die Wiedereröffnung ihrer Geschäftsstelle in der historischen Schrannenhalle. Mit Musikern, Zauberer und Kabarett verging die Zeit wie im Flug: Erst weit nach Mitternacht waren die Festlichkeiten zu Ende. (Foto: Bauersachs)

- Grund zum Feiern hat die Sparkasse Erding-Dorfen: Nach 22 Monaten Bauzeit ist nun die neu sanierte Geschäftsstelle am Erdinger Schrannenplatz am Donnerstagabend mit einem großen Festakt offiziell wiedereröffnet worden. Es sei "ein ganz besonderer Tag für die Sparkasse, aber auch für Erding", sagte Joachim Sommer, Vorsitzender des Sparkassen-Vorstandes Erding-Dorfen bei seiner Begrüßung der mehr als 200 geladenen Gäste. Mutig sein, gestalten und einen städtebaulichen Akzent setzen habe man wollen, als sich 2009 herausgestellt hatte, dass "statisch, energetisch und brandschutztechnisch" dringender Veränderungsbedarf an dem rund 145 Jahre alten Gebäude bestehe.

Dass er während der fast zweijährige Planungs- und Bauphase "teilweise der Verzweiflung nahe" gewesen sei, wollte Sommer dabei nicht verschweigen: "Wie kommen wir auf die Idee, ein Einzeldenkmal umzubauen?" und "Warum muss ich das machen?" seien Fragen gewesen, die er sich mehr als einmal gestellt habe. Auch die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde sei nicht immer einfach gewesen. "Wir hatten drei verschiedene Ansprechpartner mit vier verschiedenen Meinungen", erinnerte er sich. Vermeintlichen Kritikern des der historischen Schrannenhalle nachempfundenen Gebäudes erteilte der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende eine Absage: "Als Außenstehender am Ende zu nörgeln ist einfacher, als von Anfang an als Verantwortlicher dabei zu sein."

Was sich die Sparkasse die Kernsanierung hat kosten lassen, erwähnte Sommer aber ebenso wenig wie einer seiner Nachredner. Einige Millionen dürften es gewesen sein: Gewölbeartige Deckenflächen und mächtige Sandsteinsäulen schmücken die großzügige, ebenerdige Kundenhalle im Erdgeschoss. Ebenso hochwertig wie modern ausgestattet präsentieren sich auch die Büros der Vermögensberatung im ersten und des neuen Private Bankings im zweiten Stock. Als ganzer Stolz der Bauherren erweist sich jedoch der Schrannensaal im Dachgeschoss des Gebäudes. Neben einem eindrucksvollen Blick über die Dächer der Erdinger Altstadt soll er Platz für Seminare, Schulungen und Feste bieten. Stimmungsvoll illuminiert wurde die Fassade des Glockenturms in seiner Mitte gekonnt in das Raumkonzept integriert.

"Werner Rotter hat nicht nur hier eine bemerkenswerte Kreativität bewiesen", lobte Sommer den ausführenden Erdinger Architekten, der weder den zeitlichen noch den finanziellen Rahmen überschritten habe. "Die Berliner wären froh, sie hätten solche Architekten", schickte er eine Spitze in Richtung der Planer des dortigen Willy-Brandt-Flughafens hinterher.

Als stadtbildprägend bezeichnete Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) die Außenfassade der Sparkassen-Filiale, die sich an der Schrannenhalle von 1866 orientiert. Gerade für eine vom Zu- und Wegzug geprägte Region wie Erding sei so etwas wichtig. Kabarettist Wolfgang Krebs, der als Überraschungsgast als Double von Horst Seehofer, Christian Ude, Günther Beckstein und Edmund Stoiber auftrat, pflichtete ihm als ebensolcher bei: "Das ist ein großartiges Gebäude! Bis auf die Farbe. . . Aber ihr hättet es auch schlecht schwarz anstreichen können."

© SZ vom 12.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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