AWO Erding:Langjährige Mitarbeiterin wird Chefin

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Sandra Liebold, schon lange bei der AWO, ist fortan als Vorständin des Kreisverbands Erding tätig. (Foto: Renate Schmidt)

Sandra Liebold ist die neue Vorständin beim krisengeschüttelten Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt.

Von Florian Tempel, Erding

Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat eine neue Chefin. Sandra Liebold, schon seit vielen Jahren bei der AWO, zuletzt für den Fachbereich Kindertageseinrichtungen in leitender Funktion zuständig, wird als neue Vorständin den kompletten Laden führen. Für Gertrud Eichinger, die Vorsitzende des Präsidiums des AWO-Kreisverbands, ist Liebold die optimale Nachfolgerin für Florian Selg, der nach nur eineinhalb Jahren als Vorstand wieder gekündigt hatte.

Gegen ihre Vorvorgänger laufen noch Ermittlungsverfahren wegen Untreue

Vor gut zwei Jahren stürzte der AWO-Kreisverband in eine tiefe Krise. Die beiden damaligen, hauptamtlichen Vorstände, Karin Seibt und Christian Cosimo, wurden wegen des Verdachts auf Untreue fristlos entlassen. Auch gegen Fritz Steinberger, den langjährigen AWO-Vorsitzenden, wurden Ermittlungen eingeleitet. Oberstaatsanwalt Alexander Ecker, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, bestätigt der SZ, dass nach wie vor gegen alle drei wegen Untreue ermittelt werde - unter anderem wegen des Verdachts der Beschäftigung von Familienangehörigen zu überhöhten Bezügen. Es sind offenkundig schwerwiegende Vorwürfe. Bei den Ermittlungen fanden sogar Wohnungsdurchsuchungen und Sicherstellungen bei allen drei Beschuldigten statt. Auch die arbeitsrechtlichen Verfahren - die fristlos entlassenen Vorstände haben gegen ihre Kündigung Klage eingelegt - sind noch nicht abgeschlossen.

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Die ersten vier Monate nach dem Rauswurf der früheren Geschäftsleitung sprang Stephan Knörrich vom Bezirksverband Oberbayern der AWO in Erding ein. Im November 2021 begann dann Florian Selg als Vorstand in Erding. Der studierte Sozialwirt war zuvor als Teamleiter in der Wohnungslosenhilfe, als Personalleiter in der Kinder- und Jugendhilfe sowie als stellvertretender Sachgebietsleiter für Kindertageseinrichtungen tätig.

Sandra Liebold war die Wunschkandidatin des Präsidiums

Nach seiner Kündigung im Frühjahr dieses Jahres wurde die Stelle neu ausgeschrieben. Dem AWO-Präsidium habe eine ganze Reihe von Bewerbungen vorgelegen, sagt Eichinger. Sie habe sich sehr darüber gefreut, dass auch Sandra Liebold zu den Bewerberinnen gehörte. "Durch ihre fachlichen Kenntnisse, die sie sich in den vergangenen Jahren durch Erfahrung, Fort- und Weiterbildung erarbeitet hat, und ihre ausgeprägte Empathie für die Belange der AWO und ihre Mitarbeitenden, ist sie in den Augen des Präsidiums nicht nur geeignet, sondern prädestiniert, die Geschäfte rund um die haupt- und ehrenamtlichen Aufgaben des AWO-Kreisverbandes Erding zu führen", so Eichinger. Sandra Liebold hat sich schon als Vorständin eingearbeitet und kann nahtlos weitermachen, denn sie leitete schon seit Juni, seit dem Weggang von Florian Selg, interimsweise die Geschäfte.

Der AWO Kreisverband ist Träger von fünf Kindertageseinrichtungen - eine in Moosinning und vier in Erding - und leistet die Schulsozialarbeit an den Mittelschulen in Erding und Altenerding sowie die Ganztagsbetreuung dort. Der soziale Kleiderladen an der Friedrichstraße in Klettham und der soziale Warenladen an der Bachinger Straße nahe am Bahnhof Erding werden von Ehrenamtlichen-Teams geführt.

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