Neues Angebot in Erding:ADFC plant Radfahrschule

Lesezeit: 2 min

Bei Aktionstagen wie bei diesem Beleuchtungs-Check bietet der ADFC Rat und Hilfe an. Mit mehr als 500 Mitgliedern ist der Kreisverband in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. (Foto: Renate Schmidt)

Kreisverband will damit insbesondere die Sicherheit von E-Bike- und Lastenradfahrern erhöhen.

Von Thomas Daller, Erding

Beim ADFC-Kreisverband ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach neun Jahren ist Horst Weise nicht mehr als Vorsitzender angetreten und hat Platz für eine neue Führungscrew gemacht. Der neue Vorsitzende Peter Gutting will künftig den Teamgedanken stärker in den Vordergrund stellen und auf Weises Arbeit aufbauen. Neben dieser Kontinuität will die neue Vorstandschaft aber auch eigene Akzente setzen. Bereits im kommenden Jahr will man mit einer Radfahrschule die Sicherheit der Radfahrenden erhöhen. Einen Platz für ein Trainingsgelände hat man zwar noch nicht, aber da die Stadt Erding bei der Suche mit im Boot ist, ist der Radfahrverband zuversichtlich.

Weise hat beim Erdinger ADFC große Fußstapfen hinterlassen. Als er das Amt übernommen hat, hatte der Kreisverband etwas mehr als 100 Mitglieder. Nun, zum Ende seiner Amtszeit, sind es mehr als 500. Mit einem abwechslungsreichen Tourenprogramm hat man ein attraktives Angebot für Mitglieder geschaffen und übernimmt aber auch gesellschaftliche Aufgaben wie die Pflege der etwa 2000 Kilometer des touristischen Radwegenetzes im Landkreis Erding. Hinzu kommen Aktionstage, bei denen man das Fahrrad codieren lassen kann, oder die Beratung von Städten und Gemeinden, wenn es um Radwege geht.

Personell ist man für das Sicherheitstraining gut aufgestellt

Dieses Spektrum will man beibehalten und mit der Radfahrschule erweitern. So ein Sicherheitstraining hat der ADFC bereits als Pilotprojekt für Pedelecs durchgeführt. Der Kreisverband hatte dafür zwei vom Landesverband zertifizierte Fahrsicherheitstrainer und hat nun zwei weitere hinzugewonnen. Personell ist man damit bereits gut ausgestattet. Insbesondere der richtige Umgang mit E-Bikes müsse trainiert werden, sagte Gutting. Der Anteil dieser Räder im Straßenverkehr habe enorm zugenommen, so der neue Vorsitzende. "Vor fünf Jahren hatten wir bei unseren Touren etwa zehn Prozent Pedelecs dabei, heute sind es 90 Prozent."

Und diese Räder fahren in einer anderen Gewichtsklasse: 25 Kilogramm wiegen sie im Schnitt, mit etwas Gepäck ist man schon bei 30. "Wie man damit bei einer Notbremsung noch das Gleichgewicht hält, sollte man schon einmal geübt haben", sagte Heinz-Joachim Leisten, zuständig für das Tourenprogramm und die Ausbildung. Ähnlich verhalte es sich mit den Lastenfahrrädern: "Das sind teilweise recht robuste Teile mit ganz anderen Kurvenradien." Die Stadt Erding biete sie auch zum Ausleihen an. Aber auch dabei würde es Leisten jedem ans Herz legen, vor der ersten Fahrt ein Sicherheitstraining zu absolvieren.

Die Stadt Erding bemühe sich aufrichtig um die Radfahrer, heißt es beim ADFC

Die Platzfrage ist allerdings noch ungeklärt. Der alte Verkehrsübungsplatz, der von der Polizei für das Sicherheitstraining für Schülern genutzt wurde, ist nicht mehr geeignet und wird auch nicht mehr genutzt. Außerdem sind die Anforderungen an das Verkehrssicherheitstraining von Schülern andere, als für die Erwachsenenkurse, die der ADFC im Sinn hat. Für die Pedelec-Kurse, die der ADFC bereits abgehalten hat, durfte man den hinteren Bereich der FOS/BOS nutzen. Aber das könne nur eine Übergangslösung sein, denn dort gebe es weder Markierungen noch Beschilderungen. Doch der ADFC ist sehr zuversichtlich, dass man irgendwo einen neuen Verkehrsübungsplatz finden werde. Der Draht zur Stadt Erding sei sehr gut und dass sich Erding aufrichtig um die Radfahrer bemühe, zeige auch die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK).

Generell werde das Fahrrad als Verkehrsmittel auch politisch immer stärker akzeptiert: "Die Zukunft wird sich immer mehr in Richtung Auto-Ersatz entwickeln müssen", sagte Leisten. Erding hat bereits ein Mobilitätskonzept und entwickelt es weiter, Taufkirchen arbeitet auch an einem Mobilitätskonzept, in dem das Fahrrad eine wichtige Rolle spielt, und der Landkreis hat ein Radwegekonzept in Auftrag gegeben. Der ADFC will aber auch andere Kommunen im Landkreis ermutigen, ihre eigenen Konzepte auszutüfteln und bietet dazu Beratung an.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: