Neue Gewerbeflächen und gemischte Bauflächen will die Gemeinde am südlichen Ortsrand zwischen Friedhofsparkplatz und dem Ortsteil Solching West ausweisen. Zwei Gründe sprechen dafür: Es gibt zwei Taufkirchener Betriebe, die expandieren wollen und dringend Gewerbefläche suchen. Und die Gemeinde will ohnehin einen neuen Flächennutzungsplan aufstellen, weil der alte noch aus dem Jahr 1983 stammt. Dabei soll auch die weitere Gewerbeentwicklung geplant werden. Der Gemeinderat hat in der öffentlichen Sitzung am Dienstag Abend der Ausweisung dieser Flächen einstimmig zugestimmt. Das Verfahren mit der Bürger- und Fachstellenbeteiligung soll nun rasch in Gang gebracht werden.
Die flachen Hügel sind bereits bebaut
Die Suche nach geeigneten Gewerbeflächen in Taufkirchen ist nicht einfach. Die flachen Hügel sind bereits bebaut, übrig sind nur noch Hänge mit einem Gefälle von mehr als zehn Prozent. Das ist kein geeignetes Gelände, um Lagerhallen zu errichten. Eine Ausnahme bildet zwar der Südostquadrant mit der Vils und dem Schloss, aber das ist zum Teil Überschwemmungsgebiet und zum Teil landschaftliches Vorbehaltsgebiet, das der Freizeit und der Erholung dienen soll. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum hat daher gemeinsam mit der Gemeinde verschiedene Flächen zur Neuausweisung von Gewerbe untersucht. Das Planungskonzept, das der Planungsverband ausgearbeitet hat, sieht ein Entwicklungsgebiet vor, das südlich des Friedhofsparkplatzes beziehungsweise westlich des Mischgebiets Flaring-Süd beginnt und somit an eine geeignete Siedlungseinheit angebunden ist. Es gliedert sich in sechs Teilgebiete, die als gewerbliche Bauflächen beziehungsweise gemischte Bauflächen dargestellt werden sollen.
Im Norden sind zwei Hektar gewerbliche Bauflächen vorgesehen, die über eine Zufahrt von der Straße zum Friedhofsparkplatz erschlossen werden können. Daran schließen sich gemischte Bauflächen an, die auch den Siedlungsbestand von Solching-West einbeziehen. Die einzelnen Flächen sind durch Grünzäsuren gegliedert und erhalten eine Ortsrandeingrünung nach Nordwesten zum Übergang zur landwirtschaftlichen Fläche. In diesem Bereich sind mindestens zwei zusätzliche Zufahrten erforderlich, die mit dem Staatlichen Bauamt zu klären sind, da es sich um eine freie Strecke handelt. Den südlichen Abschluss bildet eine gewerbliche Baufläche in einer Größe von etwa vier Hektar, sie erfordert ebenfalls eine weitere Zufahrt.
Gespräche haben bereits stattgefunden
Die Gemeinde hat nach Angaben von Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) mit den acht Grundstückseigentümern bereits gesprochen. Ferner hat Anfang August dieses Jahres eine nicht öffentliche Sitzung des Gemeinderates stattgefunden, in der die Anwohner von Solching-West über die Pläne informiert wurden.
Darüber hinaus will die Gemeinde beim neuen Flächennutzungsplan nicht nur den Wünschen der Gewerbebetriebe entgegen kommen. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Entwicklung der Dörfer im Gemeindebereich. Dazu soll ein Gemeinde-Entwicklungskonzept erstellt werden, das die Weichen für die nächsten zehn Jahre stellen soll. Wie Hofstetter erläuterte, geht es dabei um Leerstände und deren künftige Nutzung wie aufgegebene Landwirtschaften oder ehemalige Dorfgasthäuser. Zudem sollen auch Bauwünsche der Bewohner dieser Ortsteile berücksichtigt werden, beispielsweise im Rahmen von Außenbereichssatzungen.
Infoabende in den Ortschaften
Die Dörfer sollen sich als tragfähige Gemeinschaften entwickeln können. Für die Ortschaften im östlichen Gemeindegebiet, also Gebensbach, Hubenstein, Geislbach, Wambach und Moosen findet dazu ein Informationsabend am Montag, 19. September, 18 bis 22 Uhr, im Gasthaus Kronseder in Wambach statt. Für den Westen - Hörgersdorf, Hofkirchen, Kienraching und Angerskirchen - findet der Infoabend am Dienstag, 20. September, im Gasthaus Hopf in Kienraching statt, ebenfalls von 18 bis 22 Uhr.