Entsteht im neuen Günzenhausener Feuerwehrhaus nun doch ein öffentlicher Veranstaltungssaal? Zweimal hat der Gemeinderat dies schon angelehnt, doch immer wieder unternimmt Bürgermeister Sebastian Thaler neue Anläufe. Gegenüber den ablehnenden Grundsatzbeschlüssen habe sich nun als Entscheidungsbasis gravierend geändert, dass der Dorfwirt mittlerweile geschlossen sei, begründete Thaler den neuerlichen Vorstoß, der aber im Bauausschuss des Gemeinderats unvermindert skeptisch gesehen wurde.
Das öffentliche Leben in Günzenhausen spielt sich seit jeher im Gasthof Grill ab. Nach dem Abschied des langjährigen Pächters ist die Gaststätte verwaist. Die Eigentümer, fünf Geschwister aus dem Ort, haben zugesagt, den Betrieb fortzuführen. Allerdings ist für ihre Entscheidung Voraussetzung, dass im Feuerwehrhaus keine Konkurrenz entsteht - für die Entscheidung über das Feuerwehrhaus wiederum ist Vorbedingung, ob es den Wirt weiter gibt.
Thaler sagte, er sehe diese Bindung gar nicht. Ein öffentlicher Raum im Feuerwehrhaus solle etwa für Kurse der Volkshochschule oder Vereinsangebote dienen, bei denen nicht konsumiert werde. Das sei für ihn "keine Konkurrenz für den Wirt". In der aktuellen Planvariante für das Feuerwehrhaus würde eine Umrüstung auf eine öffentliche Raumnutzung nur 60 000 Euro Mehrkosten bedeuten. In der Form würde das "überhaupt nicht funktionieren", protestierte Bernhard Wallner, Gemeinderat und Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Er forderte eine strikte Trennung zwischen Feuerwehr- und öffentlicher Nutzung. Otmar Dallinger nannte es "absolut unverständlich", warum trotz ablehnender Beschlüsse das Thema immer wieder präsentiert werde. Stefanie Malenke forderte, vor einer Entscheidung die Nutzer einzubeziehen, also die Vereine, und ebenso die Eigentümer des Gasthauses. Unter der Prämisse wurde die dritte Beschlussfassung zum Thema verschoben.