Eching:Wie Onkel oder Tante

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Sybille Schmidtchen hat das Projekt Schulpaten vor acht Jahren aus der Taufe gehoben. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Ehrenamtlichen im Echinger Lernpatenprojekt stehen ihren Zöglingen mit Rat und Tat zur Seite

Von alexandra vettori, Eching

Das Echinger Lernpatenprojekt, bei den Ehrenamtliche Schülern bei Hausaufgaben und Lernproblemen helfen, gibt es seit sechs Jahren. Einige der acht aktiven Paten sind von Anfang an dabei. Die Initiative ging damals von SPD-Gemeinderätin Sybille Schmidtchen aus, über sie läuft die Organisation noch immer. Kürzlich hat sie die Lernpaten wieder zum monatlichen Stammtisch getroffen, eine solche Zusammenkunft, betont Schmidtchen, sei wichtig, zum Austausch und damit man über auftretende Probleme sprechen könne.

Viele der betreuten Schüler haben nicht nur Lernschwierigkeiten, oft gibt es familiäre Probleme, die meisten stammen außerdem aus Familien mit Migrationshintergrund, haben Sprachprobleme und hängen zwischen den Kulturen. Ein langjähriger Pate beschreibt die Herausforderungen mit seinen drei Patenkindern so: Hilfe bei der Berufsfindung, Onkel, Erziehungsbeistand für Eltern und Integrationshilfe.

Ein älterer Herr, der ebenfalls schon lange mit dabei ist, weiß inzwischen genau, was eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist. "Wir bekommen viele Probleme mit, das ist manchmal nicht so leicht aufzufangen," sagt er. Doch keiner der Lernpaten bleibe alleine mit seinem Zögling, versichert Schmidtchen. Neben der Supervision in der Gruppe legt man großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Schulen, und in Zukunft wohl auch mit der Echinger Erziehungsberatung.

Die beiden Mitarbeiterinnen, Elisabeth Wegener und Martina Halbreiter waren beim jüngsten Patentreffen dabei. Dem Vorschlag von Sybille Schmidtchen, eine Art Kurs oder Fortbildungsveranstaltung für die Lernpaten anzubieten, stehen sie durchaus positiv gegenüber. "Wir sind keine Therapeuten, aber wenn wir Therapeuten in der Hinterhand hätten, wäre das gut", so Schmidtchen. Man kam überein, jetzt ein halbes Jahr lang Themen zu sammeln, bei denen aus Sicht der Paten Fortbildungsbedarf besteht, dann wird man sich noch einmal zusammen setzen.

Auch von der Grund- und Mittelschule an der Danziger Straße war Besuch da, in Form einer Lehrerin und der Schulsozialarbeiterin Simone Sasse. Sie bot den Paten an, einen Infoabend für sie zum Thema interkulturelle Kommunikation zu gestalten.

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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