Eching:Tennishalle brennt völlig ab

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Von der Tennishalle des SC Eching sind nur noch verkohlte Reste nach dem Brand übrig geblieben (Foto: Marco Einfeldt)

Auch drei Mietwohnungen neben der SC-Anlage sind zerstört

Von Klaus Bachhuber, Eching

Im Herbst 2014 hatte die Gemeinde noch für knapp eine halbe Million Euro die Tennishalle im Freizeitgelände sanieren lassen. Dazu hatten Vereinsmitglieder des SC Eching unzählige ehrenamtliche Stunden in die Anlage gesteckt, so dass die 1982 gebaute Halle wieder das Herzstück der Tennisanlage bildete. Jetzt lassen nur noch verkohlte Holzpfeiler die einstigen Umrisse erahnen. Aus kleinen Brandnestern steigt immer noch Rauch auf, trotz des Regens in der Nacht hängt auch am Montag noch Brandgeruch in der Luft.

Aus nach wie vor völlig unbekannter Ursache ist die Halle mit drei Plätzen und drei angebauten Mietwohnungen am Sonntagnachmittag abgebrannt. Die Feuerwehr hatte die ursprüngliche Hoffnung rasch aufgeben müssen, den vom Dach ausgehenden Brand so unter Kontrolle zu bringen, dass die Halle gerettet werden kann. Stattdessen musste die Alarmstufe erhöht werden, so dass schlussendlich sieben Feuerwehren, das Technische Hilfswerk Freising, die Polizei und das Rote Kreuz Eching mit zusammen gut 250 Helfern im Einsatz waren. Die Halle und der westliche Teil der Wohnungen sind total zerstört, ihre Reste müssen abgetragen werden. Schäden in der Nachbarschaft wurden vermieden.

Das Feuer war wohl zwischen den beiden nördlichen Plätzen 2 und 3 ausgebrochen. Große Schwierigkeit bereitete die mangelhafte Wasserversorgung am Südostende der Besiedlung, so dass die Rettungskräfte Wasser aus dem Echinger See pumpen mussten und Feldbrunnen der Landwirte ebenso anzapften wie ein Notbrunnen in der Raiffeisenstraße. "Die Zusammenarbeit hat wirklich fantastisch geklappt", bilanzierte Stefan Maidl als Einsatzleiter die Kooperation der unterschiedlichen Dienste und der sieben Wehren inclusive der Berufsfeuerwehr München. Kurz vor 16 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden, gegen 19 Uhr galt der Brand als gelöscht.

Den ganzen Abend waren noch Nachlöscharbeiten im Dachstuhl der Wohnungen nötig. Im Laufe des Tages wurde die Unglücksstelle vom Gemeindebauhof abgesperrt. Für die Brandfahnder der Kriminalpolizei blieb auch am Montag die Brandursache unklar. Ein Defekt einer elektrischen Einrichtung scheint schwer denkbar, da die Halle am Wochenende geschlossen war und kein Gerät in Betrieb. Am Freitag hatte eine letzte Trainerstunde stattgefunden. Die Renovierungsarbeiten vor vier Jahren, bei denen auch der Brandschutz modernisiert wurde, und die Umrüstung auf LED-Lampen 2016 waren über Monate tadellos im Betrieb. "Es hat noch nie auch nur eine Sicherung rausgehaut", berichtete Tennis-Abteilungsleiter Klaus Weweck.

Vor Tagen erst hatte die Gemeinde eine Brandschutztür erneuern lassen. "Es war alles am neuesten Stand", sagt Bürgermeister Sebastian Thaler, "eigentlich hätte jetzt grad wirklich alles gepasst in der Halle".

Dritter Bürgermeister Kellerbauer initiierte sofort eine Notunterbringung der jetzt obdachlos gewordenen Mieter in einem Echinger Hotel. Eine vierköpfige Familie war gerade nicht zuhause, als das Feuer wütete. Die Räume ihrer Wohnung mit allem dortigen Mobiliar und persönlichen Dokumenten wurden komplett zerstört. In den anderen Appartements wohnten zwei alleinstehende Personen. Die Gemeinde sucht nun Unterkünfte für die Betroffenen.

Der Tennisverein muss provisorisch eine Infrastruktur aufbauen, nachdem Duschen, Umkleiden und Sanitärräume für die gesamte Anlage im Hallentrakt waren. In den Pfingstferien würden zwei überregionale Jugendturniere anstehen. Noch am Montagabend gab es eine Krisensitzung im Rathaus, wie es weitergeht. Bürgermeister Sebastian Thaler sagte, die Gemeinde werde nach Abwicklung der Versicherung "schnell wieder eine neue Halle" anstreben.

© SZ vom 15.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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