In deutscher Sprache lesen und hören, sprechen und schreiben - diese Grundtechniken ihrer neuen Heimat sind 19 Asylbewerbern in Eching jetzt amtlich attestiert worden. Erstmals haben Flüchtlinge an der Volkshochschule (VHS) in Eching die sogenannte Telc-Prüfung A 1 abgelegt, die Grundkenntnisse in einer Landessprache nach europäischen Standards zertifiziert. Für die Integration der Neubürger sei dies "der allerwichtigste Schritt", sagt Irmgard Eichelmann, die Ehrenamtskoordinatorin in der Asylhilfe im Landratsamt.
Aus fachlicher Sicht war es für die VHS bemerkenswert, dass die meisten der Prüflinge nicht die Standardkurse der Erwachsenenbildung zum Erlernen der deutschen Sprache besucht hatten, sondern von ehrenamtlichen Lehrerinnen des Echinger Helferkreises Asyl unterrichtet worden waren. Diese privaten Schulungen war in Eching offenbar so gut und effektiv, dass es für die offizielle Zertifizierung ausreichte. Eichelmann verteilte "ein Riesenkompliment" an die ehrenamtlichen Lehrerinnen.
Die VHS-Deutschkurse von Gabriele Gaube-Simon waren gleichwohl ebenfalls von einem Teil der Flüchtlinge genutzt worden, etwa als Teil einer arbeitsvorbereitenden Förderung durch die Bundesanstalt für Arbeit. Für alle gemeinsam gab es vor der Telc-Prüfung dann noch ein Tagesseminar zur Vorbereitung. Dann stellten sie sich dem Test über 65 Minuten, erst schriftlich und anschließend mündlich. 23 Asylbewerber waren angetreten, 19 bestanden und erhielten in der vergangenen Woche bei einer kleinen Feier im ASZ von VHS-Fachbereichsleiterin Ulrike Brandstetter ihre Zertifikate.
Die anderen sind mit Teilnahmebestätigungen auch schon einen kleinen Schritt weiter. Die Telc-Diplome sind für manche Behördenvorgänge zwingende Voraussetzung und bei der Arbeitssuche sehr hilfreich. Die Prüfung wird außer in Eching im Landkreis nur noch in Freising und Moosburg angeboten. Bezahlt wurde sie über ein Spendenkonto, das vom Landratsamt verwaltet wird.