Eching:Nichts mehr ist so wie früher

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Der Pfarrkindergarten St. Andreas blickt auf seine 50-jährige Geschichte zurück

Kurz vor Weihnachten hatte Pfarrer Pongratz einen neuen Wunsch des Erzbischöflichen Ordinariats in Eching vorgetragen: Beim geplanten neuen Pfarrzentrum solle ein Kindergarten entstehen. So etwas hatte das einstige Bauerndorf in seiner Historie noch nie gebraucht. Gemäß der familienpolitischen Entwicklung der Sechzigerjahre begann 1966 die Planung und im September 1968 wurde der Pfarrkindergarten St. Andreas eröffnet. Am Sonntag hat die mittlerweile als "Haus für Kinder St. Andreas" firmierende Kindertagesstätte mit einem großen Sommerfest ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Die Innovation war überfällig gewesen, denn das für 120 Kinder ausgerichtete neue Haus war schon im dritten Jahr überfüllt und 1973 wurde die erste Erweiterung angebaut. Von 1974 folgten weitere neue Kindertagesstätten in der Gemeinde, die heute so reichlich ausgestattet ist, dass sie nahezu regelmäßig den Bedarf an Betreuungsplätzen decken kann. Der Kindergarten St. Andreas wurde zuletzt 2005 saniert und erhielt dabei eine Aufstockung um ein Obergeschoss.

Im Jubiläumsjahr besuchen 145 Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren die Tagesstätte, die in einem flexiblen Betreuungssystem in vier Kindergarten- und eine übergroße Hortgruppe aufgeteilt ist. Susanne Graßl, seit 2015 Leiterin, feiert mit dem halben Jahrhundert des Kindergartens ihr Vierteljahrhundert in St. Andreas. Vor 25 Jahren hat sie als Kinderpflegerin hier begonnen. Überhaupt ist das eine Spezialität des Hauses, dass ausgebildet wird und sehr viele der angelernten Betreuerinnen dort bleiben.

"Die Arbeit hat sich konzeptionell total verändert", resümiert Graßl ihre 25 Jahre. Zum einen ist das Aufnahmealter der Kinder flexibler geworden, zum anderen hat sich der Fokus verschoben. "Dem Umfeld der Kinder gilt eine andere Wahrnehmung", schildert Graßl, "die Eltern werden viel mehr einbezogen. Früher wurde nur das Kind gesehen". Auch für die Belegschaft gibt es Veränderungen. "Der Stellenwert unserer Arbeit ist heute höher", findet sie. Am längsten war Marianne Messerer dabei, die 34 Jahre das Kinderhaus führte. Sie gehörte am Sonntag zu den Ehrengästen. Zum Jubiläum führte Weihbischof Bernhard Haßlberger eine Hausweihe des Kindergartens durch.

© SZ vom 27.06.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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