Eching:Einsatzauto im Bauernhof und Kleider im Speicher

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Die Feuerwehr Günzenhausen wartet dringend auf ein neues Heim, doch die Zufahrt zur Staatsstraße wird nicht genehmigt

Von Alexandra Vettori, Eching

Die Feuerwehr im Echinger Ortsteil Günzenhausen bekommt ein neues Feuerwehrhaus, das ist schon länger beschlossene Sache. Denn seit Jahren leiden die 43 aktiven Feuerwehrleute unter drangvoller Enge. So klein ist das derzeitige Haus an der Günzenhausener Ringstraße, dass ein Einsatzfahrzeug seit fünf Jahren auf den nahen Hof eines Landwirts ausgelagert ist. "Wir reden schon von Wache eins und Wache zwei", sagt Kommandant Hans Wallner scherzend. Er nimmt die Notlage mit Galgenhumor und erklärt das Procedere im Einsatzfall so: "Wer zuerst angezogen ist, holt das Fahrzeug."

Die Günzenhausener Wehr ist hart im Nehmen. Das jetzige Feuerwehrhaus hat sie 1984 bereits selbst gebaut, 150 000 Mark hat sie damals von der Gemeinde dafür bekommen, mit dem Auftrag, das Feuerwehrhaus doch selbst zu errichten. Das sei nur gegangen, erinnert sich Wallner, der selbst unzählige Stunden angepackt hat, weil es damals noch eine Baufirma im Dorf gab, deren Inhaber selbst Feuerwehrmann war und entsprechend großzügige Unterstützung leistete. Heute aber sei ein Feuerwehrhaus in Eigenregie nicht mehr zu bauen. Freilich haben nicht nur die Fahrzeuge im jetzigen Feuerwehrheim zu wenig Platz. Auch ein Teil der Einsatzkleidung sei im Speicher des Hauses untergebracht, es gebe keine Abgas-Absauganlage in der Garage, und ein Fenster auf der Wetterseite drohe aus dem Rahmen zu fallen. "Das werden wir jetzt dann wahrscheinlich zuspaxen müssen", sagt Wallner. Umso sehnsüchtiger wartet die Günzenhausener Wehr auf das grüne Licht des Echinger Gemeinderates.Dort kam das Thema kürzlich zumindest kurz zur Sprache, als es um die Änderung des Bebauungsplanes ging. Der neue Standort steht bereits fest, das Grundstück am Lichtweg am Günzenhausener Ortsrand hat die Gemeinde im vorigen Jahr gekauft.

Die Kosten für den Neubau sind, angesichts der Erfahrungen mit dem Feuerwehrhaus in Eching, derzeit gedeckelt, bei 1,8 Millionen Euro. Ob das wirklich reicht, weiß man erst, wenn klar ist, wie die Einfahrten zum Feuerwehrhaus situiert werden, und das wiederum hängt von der Regierung von Oberbayern ab.

Denn nach momentaner Planung soll es eine Erschließungsstraße von der Staatsstraße 2339 her geben, die in dem Bereich Lichtweg heißt. Dazu aber gibt es noch kein Einverständnis vom Staatlichen Bauamt in Freising. Dort beruft man sich auf die Regelung, dass im Bereich freier Strecken unmittelbare Zufahrten von Grundstücken auf die Staatsstraße unzulässig seien. Einer Ausnahmeregelung samt Schranke würde man zustimmen, wenn die Regierung von Oberbayern eine Sondererlaubnis gewährt. Darum bemüht sich die Echinger Verwaltung derzeit. Bei der Sitzung am 22. November steht das Thema erneut auf der Tagesordnung des Gemeinderats, gut möglich, dass es bis dahin neue Informationen gibt.

© SZ vom 14.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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