Eching:Drei Jahre Leidenszeit gehen zu Ende

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Die Freiwillige Feuerwehr Eching kann wohl schon bald ihr saniertes und erweitertes Einsatzgebäude beziehen. Die Aktiven atmen auf, da die Belastungen durch die Baumaßnahmen enorm waren

Von Klaus Bachhuber, Eching

An die 600 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr Eching in den vergangen drei Jahren geleistet. Und zu jedem Bericht über Löscharbeiten, Notfallrettung, Räumungsarbeiten auf der Autobahn oder Katastrophenschutz in dieser Zeit wäre aus Sicht der Aktiven zu ergänzen: vor dem Einsatz über Kieshaufen zum Fahrzeug geklettert, Baustellenfahrzeuge umkurvt, Schulungen und Nachbesprechungen an Bierbänken absolviert, nachdem zuvor Fahrzeuge weggefahren werden mussten, umgezogen und gearbeitet im Dauerdreck. Denn seit drei Jahren halten die knapp 100 Aktiven die Einsatzbereitschaft auf einer Dauerbaustelle aufrecht. Doch jetzt ist ein Ende in Sicht.

"Es war eine ziemlich große Belastung", sagt Kommandant Stefan Maidl. Allmählich aber ist die problematischste Baustelle unter den vielen sanierungsbedürftigen öffentlichen Gebäuden der vergangenen Jahre in Eching fertig. Im nördlichen Vorhof zu den Wohnungen im westlichen Anbau stehen noch die Außenanlagen aus und im Gebäude selbst werden noch letzte Bagatellreparaturen erledigt. "Es normalisiert sich jetzt", sagt Maidl vor der Hauptversammlung der Wehr am Freitag, 4. März. Für Ende Mai ist jetzt die Neueröffnung des Gebäudes angesetzt.

Schon die grundsätzliche Strategie für den Umbau bei laufendem Betrieb ist nicht aufgegangen. Demnach hätte der neue Bauteil über den neuen Fahrzeughallen bezugsfertig sein sollen, wenn der Umbau des Altbauteils beginnt, und die Wehr folglich aus "alt" nach "neu" umziehen hätte können. "Diese Räume sind einfach nicht fertig geworden", sagt Maidl, ohne die Details des Pannenbauwerks nachzuvollziehen. "Es war immer alles provisorisch", sagt er nur.

Während des Neubaus der Hallen mussten sich die Wehrleute bei Einsätzen im Altbau umziehen und dann über die Baustelle zu den in der Zelthalle ausgelagerten Einsatzfahrzeugen rennen. Jeden Tag hat sich mit dem Baustellenfortschritt die Situation verändert. "Es war eine große Herausforderung", erklärt der Kommandant, "aber es ist nie etwas passiert".

Die Fahrzeughallen immerhin wurden für den Winter fertig - mehr oder weniger. "In der Woche vor dem Einzug hat man die Türen noch nicht öffnen können", erzählt Maidl, "weil die Decken verkehrt eingebaut waren".

Alle größeren Zusammenkünfte wie bei Schulungen oder Einsatzbesprechungen mussten in der Halle abgehalten werden, dazu teilweise erst Fahrzeuge entfernt und die Bierbänke aufgebaut. Dazu gab es durch die laufende Baustelle in beiden Bauteilen, Neu- wie Altbau, permanent Staub und Schmutz. Auch dort, wo die Feuerwehr gerade zugegen sein musste. Zu den üblichen Aufgaben gab es daher auch immer wieder Reinigungsaktionen durch die Aktiven. "Wir haben viel investieren müssen, dass wir immer einsatzbereit waren", sagt Kommandant Maidl. Aufwand und Ambiente seien für die ehrenamtlichen Kräfte sehr häufig "nicht motivationsfördernd" gewesen.

Gut kooperiert habe man mit den Feuerwehrkollegen in Neufahrn, wo die Echinger die gesamte Bauzeit über ihre Schläuche reinigen konnten. Entspannung habe es über die Bauphase bis in die Schlussphase nicht gegeben, sagt Maidl. Als beispielsweise das Gebäude schon sauber und staubfrei sein sollte, musste überraschend noch im Altbauteil ein Betonsockel entfernt werden oder eine Toilettenwand aufgebrochen oder die Decke in der Umkleide erneuert . ..

Im Dezember wurde die neue Einsatzzentrale installiert. Parallel zur Baustelle hat die Wehr auch noch die landesweite Umstellung auf Digitalfunk bewältigt. Die Blaskapelle, die immer im Feuerwehrhaus geübt hatte, kann die Räume seit Jahresbeginn wieder nutzen. "Allmählich wird's jetzt", sagt Maidl. Am Freitag, 27. Mai, soll Einweihungsfeier sein, am Tag darauf, 28. Mai, dann ein Tag der offenen Tür. Die Hauptversammlung wird im neuen Saal des Hauses stattfinden, der auch im Vorjahr schon nutzbar war - aber den hat die Feuerwehr auch in Eigenleistung erstellt.

© SZ vom 02.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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