Eching:Ausmisten im Schilderwald

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Rund um den Echinger Bahnhof stehen immer wieder auch Flughafenparker, sie sollen vertrieben werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Eching will rund um den Bahnhof eine Parkzone für Anwohner ausweisen. Das soll auch Langzeitparker vom Flughafen vertreiben

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Gemeinde Eching sagt Langzeitparkern den Kampf an. Rund um den Bahnhof will sie nun versuchen, Parkzonen auszuweisen. Damit sollen in erster Linie Flughafenbesucher vertrieben werden, die jetzt die Freiräume um den S-Bahn-Halt nutzen, um ihr Auto abzustellen. Als Versuchsballon soll nun das Areal nördlich der Linie Blüten- und Schlesierstraße zwischen Frühlings- und Donauschwabenstraße als Parkzone nur für Anlieger ausgewiesen werden.

Für Fahrzeuge ohne Anwohnerlizenzen ist das Parken in dem Bereich dann vier Stunden mit Parkscheibe erlaubt. Von Januar an startet die neue Parkkontrolle durch den Zweckverband "Kommunale Verkehrsüberwachung", dem Eching beigetreten ist. Die Anwohner müssen dann Lizenzen erwerben, um im Straßenraum unlimitiert parken zu können. Die Modalitäten muss der Gemeinderat noch festgelegen.

Ein zweiter Aspekt der Neuerung wäre eine radikale "Rodung" des Schilderwalds. Für die Beschilderung der gedachten Parkzone würden drei Schilder genügen, an den Zufahrten in die Zone an der Ecke Blüten-/Frühlingsstraße, an der Ecke Blüten-/Ottenburger Straße und an der Kreuzung von Blüten- und Schlesier- mit Bahnhofstraße. Diese drei Schilder würden nach Schätzungen des Gemeindebauamts an die 100 Schilder überflüssig machen. Zudem sind derzeit die historisch gewachsenen Parkregularien maximal unterschiedlich. Teilweise wechseln an einem Straßenzug die Parkdauer und -modalitäten. Eine Ausweisung als Parkzonen würde alles vereinheitlichen.

Die Rathausverwaltung hatte als weitere potentielle Parkzonen noch das Gewerbegebiet Nord jenseits der Bahnlinie vorgeschlagen und eventuell sogar das sogenannte Dichterviertel östlich der Paul-Käsmaier-Straße. Das Gewerbegebiet Nord böte den Charme, dass hier die komplette Parkzone mit einem einzigen Schild abgedeckt wäre, an der Zufahrt in das Karree über die Fürholzener Straße.

Der Umweltausschuss des Gemeinderats wollte sich allerdings zunächst mal auf eine Probe-Zone beschränken. Schon hier werden genügend Anlaufschwierigkeiten gesehen. Die Ausweisung einer kompletten Zone wird meist von Autofahrern nur schwer wahrgenommen, da das Hinweisschild im fließenden Verkehr kaum in seiner Gänze zu erfassen ist und bis zum erfolgreichen Ausstieg aus dem geparkten Auto auch noch Zeit vergeht. Und an der nächsten Ecke nachsehen lässt sich innerhalb einer Parkzone ausdrücklich nicht. "Wir heben die bisherigen Schilder vorsichtshalber mal auf", sagte Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier angesichts der möglichen Probleme mit der Neuerung.

Offen blieb noch, wie die Ausgabe von Parklizenzen der Anwohner geregelt wird. Hier soll die Rathausverwaltung noch einen Vorschlag erstellen. Soll das Ticket einmalig bezahlt werden oder jährlich neu? Gibt es Staffelungen für mehrere Autos eines Haushalts? Vor einer etwaigen Ausweisung des Gewerbegebiets Nord als Parkzone soll zudem ein Modus gefunden werden, ob auch dort beschäftigte Angestellte Lizenzen erhalten können. Angeregt hat der Ausschuss auch, die betroffenen Anlieger direkt zu informieren.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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