Dorfener Volksfest:Präsent und gut vorbereitet

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Stadt und Polizei hoffen auf ebenso ruhige Festtage wie im vergangenen Jahr. Im Vorfeld wurden gegen einige Personen "Betretungsverbote" ausgesprochen. Heuer dürfen die Böllerschütze es wieder zweimal krachen lassen

Von Gerhard Wilhelm, Dorfen

"Wenn das Volksfest heuer genau so abläuft wie letztes Jahr, dann sind wir zufrieden." Für Polizeichef Ulrich Milius und seine Kollegen bedeutet das am Freitag, 11. August, beginnende Dorfener Volksfest vor allem Mehrarbeit. Wegen Anschlägen bei Großveranstaltungen werden seit zwei Jahren überall erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Und die haben 2016 so gut gegriffen, dass heuer kaum was daran geändert wird, wie Anita Feckl, die Leiterin des städtischen Ordnungsamtes, bestätigt. In einem Punkt gibt es aber doch eine Änderung. "Die Böllerschützen dürfen heuer wieder zwei Mal auftreten. Beim Auftakt und ein Mal während des traditionellen Schützenzugs."

Noch 2016 war das anders. Man hatte die Befürchtung, dass man beim Knall denken könnte, es sei eine Explosion. "Zum Glück ist es derzeit wieder etwas ruhiger, was Terrormeldungen betrifft und vielen Dorfenern ging das traditionelle Böllerschießen zum Auftakt ab", sagt Feckl. "Jetzt hören sie es wieder, wenn das Volksfest los geht." Und das ist um 19 Uhr, wenn Bürgermeister Heinz Grundner das erste Fass anzapft.

Auch Festwirt Peter Klotz ist gut vorbereitet, wenn am Freitag um 17 Uhr die Türen der Festhalle geöffnet werden. Es gebe wieder genügend Securitymitarbeiter, zudem habe man die Notausgänge besser ausgeschildert.

Auch in diesem Jahr soll auf grundsätzliche Taschenkontrollen verzichtet werden, wie Ulrich Milius sagt. Allerdings werde es schon Einzelkontrollen geben. Das sei vor allem in Zusammenhang mit dem Jugendschutz erforderlich: "Wenn wir den Verdacht haben, dass jemand Schnapsflaschen mitbringt, kontrollieren wir die Taschen oder Rucksäcke." Denn mitgebrachter Schnaps habe nichts auf dem Volksfest zu suchen. Genauso wenig wie einige Personen. Eine 100-prozentige Sicherheit können man zwar nirgends herstellen, darin sind sich Milius und Feckl einig, aber zumindest potenzielle "Gefährder" ausschließen. Wobei damit keine möglichen Terroristen gemeint sind, sondern Personen, die schon öfters bei Volksfesten dadurch aufgefallen seien, dass sie in Verbindung mit Alkohol zur Gewaltbereitschaft neigen. Gegen einige wurde deshalb auch in diesem Jahr ein "Betretungsverbot" ausgesprochen. Das gelte nicht nur für den Volksfestplatz sondern auch im Umfeld und sei "ein probates Mittel", sagt Polizeichef Milius.

Sozusagen ein probates Mittel ist auch die enge Zufahrt zum Volksfestgelände. Deshalb könne man auch auf Betonsperren, wie man sie seit zwei Jahren öfters bei Großveranstaltungen sieht, verzichten, sagt Ulrich Milius.

Obwohl die Personaldecke der Dorfener Inspektion eher eng ist, will man wieder verstärkt Präsenz zeigen. Für die Polizeibeamten bedeutet dies zehn Tage lang eher Überstunden zu machen statt diese abzubauen und keine weiteren Urlaubsanträge als die, die schon bewilligt sind. Verstärkung kommt durch einen Einsatzzug der Erdinger Kollegen, wie Milius sagt. Und deshalb sollte man sich, wenn man was getrunken hat, nicht die Hoffnung machen, dass einen die Polizei nicht am Steuer erwischt. "Wir werden möglichst viele Leute auf dem Gelände haben", sagt der Dorfener Polizeichef. Von Vorteil sei außerdem, dass die Polizeiinspektion nicht weit entfernt vom Volksfestgelände liege. So könne man innerhalb weniger Minuten dort sein.

Auch beim 141. Dorfener Volksfest ist einiges geboten. Am Samstag, 12. August, folgt um 17 Uhr der offizielle Wiesn-Einzug mit Musikkapellen, Pferdegespannen und Vereinsabordnungen vom Unteren Markt aus zur Festhalle. Am Sonntag, 13. August, ist Tag der Tracht und des Ehrenamtes. Montag, 14. August, lädt der Landkreis alle Senioren aus Dorfen zum Seniorentag ein. Am Dienstag, 15. August, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt, stehen gleich zwei Höhepunkte auf dem Programm: Um 13 Uhr startet vom Parkplatz des Festplatzes ein Oldtimer-Korso durch Dorfen. Und um 15 Uhr wird wieder das Dorfener Pferderennen auf der Mühlanger Wiese ausgetragen. Mittwoch, 16. August, ist Kindernachmittag, abends gibt es ein Feuerwerk mit Musik. Sollte es zu stark regnen, wird das Feuerwerk auf Sonntag, 20. August, verlegt.

Am Donnerstag, 17. August, ist dann Tag der Jugend, der Dirndl- und Burschenschaften mit Wahl zum Bier-König. Freitag, 18. August, am Tag der Betriebe, führen die Dorfener Unternehmen ihre Mitarbeiter aus. Am Samstag, 19. August, geht es nicht nur auf dem Volksfest rund: Gleich neben der Festhalle feiert die Wasserwacht Dorfen ihr Sommerfest im Freibad. Der Eintritt ist frei. Abschluss des Festes ist am Sonntag, 20. August, mit dem historischen Schützenzug um 14 Uhr durch die Stadt zur Festhalle und um 20 Uhr findet im Festzelt die Wahl des Wiesn-Madls statt.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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