Dorfen:Rege Nachfrage

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An der Grundschule Dorfen sollen vom kommenden Schuljahr an Ganztagsklassen eingeführt werden - den Anfang soll eine dritte Klasse machen.

Florian Tempel

An der Grundschule Dorfen Nord sollen vom kommenden Schuljahr an sukzessive Ganztagsklassen eingeführt werden. Zum Start ist geplant, im September 2011 eine dritte Klasse zur Ganztagsklasse zu machen. In den folgenden drei Schuljahren soll Ganztagsunterricht von Montag bis Donnerstag bis jeweils 16 Uhr auch in den übrigen Jahrgängen eingerichtet werden. Der Stadtrat Dorfen, der jede Klasse mit 5000 Euro fördern muss, hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig seine Zustimmung gegeben. Die Genehmigung der Regierung von Oberbayern steht noch aus. Rektor Gerhard Maintok hofft, dass seine Schule und damit die Stadt Dorfen der Zuschlag erteilt wird.

Zum Start ist der Ganztagsschule in Dorfen ist geplant, im September 2011 eine dritte Klasse zur Ganztagsklasse zu machen. (Foto: AP)

Die Ganztagsklasse in der 3. Jahrgangsstufe steht nicht nur den Kindern aus dem Sprengel der Grundschule Nord offen, sondern allen Drittklässlern des kommenden Schuljahrs. Also auch Kindern, die die Grundschule am Mühlanger oder die Grundschulen in Grüntegernbach, respektive Eibach, oder Schwindkirchen besuchen.

Bei einer von Maintok organisierten Umfrage haben 27 Eltern von zukünftigen Drittklässlern aus der Stadt Dorfen Interesse an einer Ganztagsklasse bekundet. Bedarf und Nachfrage seien somit eindeutig vorhanden, stellte Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) fest. Ganz grundsätzlich wolle die Stadt "den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen Rechnung tragen", sagte Grundner, und nun - was im Gegensatz etwa zu Hauptschulen vorerst kaum üblich ist - Ganztagsunterricht auch schon in der Grundschule anbieten. Schulreferent Michael Oberhofer (CSU) nannte Ganztagsklassen an Grundschulen "den letzten Baustein, wenn man eine familien- und schülerfreundliche Stadt sein will". Dass die Kommune 5000 Euro pro Jahr pro Klasse beisteuern muss, nannte Oberhofer eine "wunderbare Investition".

Nach den Vorstellungen von Rektor Maintok soll der Schultag einer Ganztagsklasse ungefähr so ablaufen: Am Vormittag wird drei Schulstunden lang wie gewohnt gepaukt und eine Stunde aufgelockerter, entspannter und individueller gelernt und gearbeitet. Dabei sollen neben dem Lehrer Erzieher und Sozialpädagogen vom Dorfener Kinder- und Jugendhaus mit in die Klasse kommen. Nach der vierten Stunde geht die Klasse mit ihrer Lehrerin ins nahegelegene Kinder- und Jugendhaus und nimmt gemeinsam in einem eigenen Raum ihr Mittagessen ein, das vom Marienstift angeliefert wird.

Nach der Mittagspause geht es zurück in die Schule. Es folgt erneut normaler Unterricht und ein Angebot an verschiedenen Aktivitäten und Arbeitsgruppen: Einige Kinder könnten zum Beispiel zu Sportgruppen des TSV Dorfen, andere zum Schachuntericht oder in Musikunterricht gehen. Die zwischenzeitlichen, mittäglichen Wanderungen ins Kinder- und Jugendhaus sollen nur eine Übergangslösung sein. Im Zuge der Generalsanierung der Zentralschule sollen eigene Räume für die Ganztagsklassen eingerichtet werden.

© SZ vom 04.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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