Gut zu wissen:Verschleppt und ausgebeutet

Ludwig Pogrifka wurde als Jugendlicher aus Polen nach Dorfen verschleppt und musste in der Ziegelei Meindl Zwangsarbeit verrichten. (Foto: Geschichtswerkstatt Dorfen)

Die Geschichtswerkstatt sucht in Vorbereitung für eine Veranstaltung zur NS-Zwangsarbeit in Dorfen private Fotos, Zeugnisse und Dokumente.

Die Geschichtswerkstatt Dorfen bereitet eine Veranstaltung im Jakobmayer zum Thema "Zwangsarbeit" vor - und bittet um Mithilfe. "In vielen Familien gibt es noch Erinnerungen an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, in einigen vermutlich auch noch Fotos, Briefe oder andere Dokumente", schreibt Schorsch Wiesmaier von der Geschichtswerkstatt, die im Gegenzug ihrerseits Informationen anbietet. "Da wir bereits viele Einsatzorte von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern kennen, können auch wir Auskünfte dazu geben." Wer einen Beitrag zu diesem wichtigen Kapitel der Lokalgeschichte leisten möchte, kann sich per E-Mail an kontakt@geschichtswerkstatt-dorfen.de der telefonisch bei Schorsch Wiesmaier, 08081/8282, oder Doris Minet, 08081/3349, melden.

Gleich nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Die Namen von etwa 700 Menschen, die in Dorfen ausgebeutet wurden, sind bekannt. Allein die Ziegelei Meindl beschäftigte 90 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Während der Veranstaltung am Donnerstag, 5. Oktober, berichten Mitglieder der Geschichtswerkstatt Dorfen und der Historiker Giulio Salvati, woher sie kamen, wo sie untergebracht waren und wie es ihnen erging. Der Schriftsteller Peter B. Heim spricht über "verbotenen Umgang", das heißt über die Schicksale von Frauen, die Beziehungen zu Zwangsarbeitern hatten.

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