Verbrechen:Ungeklärte Gewalttat

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Auf seinem Bauernhof in Breitasch wurde im Januar ein 63-jähriger Mann tot in der Güllegrube entdeckt. (Foto: Renate Schmidt)

Die Leiche von Alois S. wird in der Odelgrube auf seinem Hof gefunden. Es ist kein Unfall, die Polizei geht "von einem Tötungsdelikt aus".

Von Florian Tempel, Bockhorn

Anfang des Jahres findet im Weiler Breitasch in der Gemeinde Bockhorn ein zunächst unbemerktes und bislang noch nicht geklärtes scheußliches Verbrechen statt. Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob der 63-jährige Hilfsarbeiter und Nebenerwerbslandwirt Alois S. beim Umfüllen von Jauche unglücklicherweise in die Odelgrube auf seinem Hof gestürzt wäre und sich nicht mehr selbst befreien konnte. Am Abend des 19. Januar waren Nachbarn stutzig geworden, da auf dem alten, teilweise schon verfallenen Bauernhof, auf dem Alois S. mit seinem Bruder wohnte, bei einem Traktor mit brennenden Lichtern und angekoppeltem Güllefass bereits seit Stunden der Motor lief. Sie wählten den Notruf, und die Rettungsleitstelle alarmierte die Feuerwehren aus Erding und Kirchasch, zwei Rettungswagen, die Erdinger Polizei und den Rettungshubschrauber sowie die First Responder aus Grünbach. Letztere entdeckten in der Güllegrube erst die Kopfbedeckung des Mannes und konnten ihn dann selbst knapp unter der Oberfläche orten.

Nach der Obduktion ergab sich allerdings der Verdacht auf ein Tötungsdelikt. "Die rechtsmedizinische Untersuchung erbrachte Hinweise, die den Verdacht begründeten", schreibt ein Sprecher des Polizeipräsidiums im April. Die Polizei lässt dabei bewusst offen, um welche Art von Tötungsdelikt es sich handelt. Das ist normale Taktik: Man will kein Täterwissen preisgeben, solange man keinen Verdächtigen verhaftet hat. Die Suche nach weiteren Indizien am Tatort bringt jedoch offenbar auch nicht viel. Unter anderem wurde im Februar die 1,70 tiefe Odelgrube ausgepumpt und die Gülle auf mögliche Beweisstücke durchsiebt. Eine neuerliche Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Landshut bringt keine weiteren Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft gibt "keine Stellungnahme ab", teilt der dortige Pressesprecher mit. Denn "die Ermittlungen sind weiterhin am Laufen"

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