Bahn sagt: eine Rampe reicht:Zenker lässt nicht locker

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Hallbergmooser reicht Petition für behindertengerechten Bahnhof ein

Es geht nichts voran mit dem behindertengerechten Ausbau des S-Bahnhofes Hallbergmoos, weil die Bahn der Ansicht ist, dass die bestehende Rampe zum Bahnsteig genügt. Der Hallbergmooser Karl-Heinz Zenker, der als Parteiloser auch im Gemeinderat sitzt, ist da anderer Ansicht. Seine Frau ist schwer gehbehindert, er wisse, von was er spreche, betont er. Und deshalb hat er jetzt eine Petition an Ministerpräsident Markus Söder geschickt. "Machen und kümmern, das waren seine Worte, und da bin ich jetzt mal gespannt, was kommt", sagt Zenker.

Es ist nicht so, dass Zenker nicht schon einiges versucht hätte, um das S-Bahn-Fahren von Hallbergmoos aus für Menschen mit Behinderungen einfacher zu machen. Schon unter Ministerpräsident Horst Seehofer habe er den Sachverhalt dem damals zuständigen Innenministerium geschildert. Zu seiner Überraschung wurde ihm mitgeteilt, dafür sei der Bund zuständig und der S-Bahnhof Hallbergmoos genieße Bestandsschutz. Deshalb, schreibt Zenker in seiner Petition an Söder, "bitte ich Sie, sich in Sachen Barrierefreiheit des S-Bahnhofs Hallbergmoos für eine zeitnahe Realisierung einzusetzen." Der Verweis des zuständigen Ministeriums auf die Zuständigkeiten sei wenig hilfreich.

Nun ist es nicht Zenkers erste Petition, "es dürften so ungefähr um die 40 sein", erklärt er. Dass danach nicht recht viel passiere, das habe er bereits gelernt, "der Petitionsausschuss schickt es an das zuständige Ministerium und das schreibt eine Stellungnahme. Man muss unsereinem ja die Dummheit bescheinigen", sagt er mit einem leicht bitteren Unterton. Und trotzdem lasse er nicht locker, das Thema behindertengerechter S-Bahnhof sei von allgemeinem Interesse. Außerdem: "Wenn ich von etwas felsenfest überzeugt bin, muss ich doch was machen."

Eine Antwort oder zumindest eine Eingangsbestätigung hat Karl-Heinz Zenker bisher noch nicht bekommen. "Ich warte jetzt noch ein bisschen, dann frage ich mal nach", sagt er.

© SZ vom 24.07.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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