Au:Es ist noch Luft nach oben

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Auer Kläranlage ist ausreichend groß dimensioniert

Von Peter Becker, Au

Die Marktgemeinde Au muss den Betrieb ihrer Kläranlage für weitere 20 Jahre verlängern lassen. Die alte Erlaubnis ist im vergangenen Jahr erloschen und wurde noch einmal für verlängert. Damit die Kläranlage die Standards erfüllt, sind kleinere Maßnahmen nötig. Diese können laut Ingenieur Michael Schütte zum Preis von etwa 40 000 Euro erledigt werden.

Die Kläranlage der Marktgemeinde stammt aus dem Jahr 1995. Sie ist wegen der Schlossbrauerei auf 12 000 Einwohnerwerte ausgelegt. Angeschlossen sind derzeit die Haushalte von 5630 Einwohnern. Geschäftsstellenleiter Konrad Goldbrunner geht bei seiner Kalkulation im Vorfeld zum Antrag der weiteren Betriebserlaubnis davon aus, dass die Marktgemeinde in den kommenden 20 Jahren weiterhin kontinuierlich wachsen wird. Demzufolge wären im Jahr 2035 etwa 6360 Bürger an die Kanalisation angeschlossen. Die Belastung stiege dann auf 11 300 Einwohnerwerte. Die Ausbaugröße könne deshalb beibehalten werden, folgert Goldbrunner.

"Die Klärung von Abwässern ist ein hohes Ziel", betonte Bürgermeister Karl Ecker (FWG). Er fügte hinzu, dass die Kläranlage der Marktgemeinde stets gute Ergebnisse vorweise. Ecker rühmte in diesem Zusammenhang den Weitblick des Marktgemeinderats aus den Neunzigerjahren. "Der Ausbau auf 12 000 Einwohnerwerte hat sich bewährt", sagte er. "Das war in die Zukunft gedacht." Ecker erinnerte daran, dass es damals sogar ein Gerichtsverfahren gab, weil einem Bürger die Ausrichtung der Kläranlage als überdimensioniert erschien.

Das geklärte Abwasser fließt in die Abens. Wegen des geringen Wasserstands des Flusses müsse es erhöhte Anforderungen erfüllen. Um die Vorgaben weiterhin erfüllen zu können, schlägt Goldbrunner mehrere kleinere Maßnahmen vor. Ein zusätzliches Gebläse soll den Sauerstoffeintrag in das Belebungsbecken auch bei Spitzenleistungen gewährleisten. Ein defekter Probensammlungsautomaten muss ausgewechselt, ein zusätzlicher sollte im Auslaufbereich aufgestellt werden. Es gilt, die defekte Steuerungsanlage für die Be- und Entlüftung der Trockenhäuser auszutauschen.

Im Schaltraum der Schlammentwässerung soll ein Luftentfeuchter aufgestellt und ein Schieber im Bereich der Trübwasserleitung nachgerüstet werden. Goldbrunner rät außerdem zur Einrichtung einer Fäkalannahmestelle. Diese besteht aus einem Stellplatz für Saugfahrzeuge mit einem Anschluss an den Kläranlagenzulauf. Optimalerweise befinde sich dieser außerhalb der Umzäunung, schlägt Goldbrunner vor. Die Kosten dafür betragen weitere 10 000 Euro.

© SZ vom 21.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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