Anzing:Bundestag statt Gemeinderat

FDP nominiert den Zornedinger Peter Pernsteiner für die Wahl 2017

Von ANSELM SCHINDLER, Anzing

Die Delegierten der FDP-Kreisverbände Erding und Ebersberg haben den Zornedinger Gemeinderat Peter Pernsteiner zum Kandidaten im Wahlkreis Erding-Ebersberg für die Bundestagswahl 2017 nominiert. In einer Kampfabstimmung gegen Klaus Haase setzte sich Pernsteiner klar durch - Haase erhielt keine einzige Ja-Stimme.

Die Bewerbung der beiden hätte kaum unterschiedlicher sein können. Während Pernsteiner dazu aufrief, sich angesichts des erstarkenden Populismus auf demokratische Werte zurückzubesinnen, bezeichnete sich Haase selbst als "Rampensau" und warf Pernsteiner vor, "zu brav" zu sein und einen "Schmusekurs" zu fahren: "So jedenfalls werden wir keinen AfD-Wähler für uns gewinnen." Haase hat allerdings keinen guten Stand in der FDP. Vor einem Jahr wurde sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet, weil er der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Merkel auf Twitter indirekt eine Mitschuld an den Anschlägen in Paris gegeben hatte. Das Landesschiedsgericht der Bayerischen Liberalen entschied, dem Ausschluss-Antrag des FDP-Kreisverbandes Ebersberg nicht zu folgen.

Pernsteiner sprach in seiner Rede unter anderem die PKW-Maut an, die es zu verhindern gelte. Er plädierte für eine Vereinfachung des Steuersystems, die Abschaffung des Solidaritätszuschlages sowie der kalten Progression. Vor 18 Jahren zog Pernsteiner, der als freier Journalist arbeitet, von München nach Zorneding, sei 2007 ist er dort im Gemeinderat. Nach zehn Jahren Lokalpolitik wolle er sich nun auf Bundesebene engagieren.

© SZ vom 21.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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