90 Nationen leben dort:Ort der Begegnung und der Freundschaft

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Eching zeigt sich international. Bei einem Kulturfest auf dem Marktplatz soll am 23. Juli ausgiebig gefeiert werden

Von Klaus Bachhuber, Eching

Menschen aus 90 Nationen leben in Eching - eine kulturelle Vielfalt, die das Echinger KulturForum jetzt über ein Fest erschließen will. Beim Kulturfest "Eching international" am Samstag, 23. Juli, soll so bunt und vielfältig wie möglich auf und um den Bürgerplatz gefeiert werden: in jeweils eigener Tracht, mit eigenen Schmankerln, mit multinationalen Programmpunkten. Los geht es um 10 Uhr mit ganztägigem Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm auf dem Bürgerplatz, im ASZ und im Bürgerhaus, bis gegen 23 Uhr das letzte Konzert der irischen Band "Cara" enden soll.

"Ein buntes Fest soll es werden", hat KulturForums-Vorsitzende Sybille Schmidtchen in ihren Aufrufen zu der neuen Initiative geschrieben, Eching solle "zum Ort der Begegnungen" werden. Begegnen kann man sich bei kulturellen Aktivitäten von chinesischer Kalligrafie über Malen wie die Aborigines bis hin zum Basteln von Leuchtmonstern auf tschechische Art. Musik gibt es von "English Buskers" über "voci italiane" bis zu japanischen Klängen, bayerischer Blasmusik oder einem "Bavariösen" Konzert, Infostände zeigen Interessantes über Irland oder die Ukraine, eine Reise durch den Iran oder das Leben in der Mongolei. Der Echinger Arbeitskreis Entwicklungshilfe informiert über seine Projekte zur Trinkwasserversorgung in Madagaskar.

Wer kulturell mehr als Körperkultur versteht, kann international verbindend Fußball spielen oder Seilhüpfen, für Kinder gibt es eine "Kulturfest-Rallye". Örtliche Wirte kochen und grillen kroatisch, griechisch, italienisch und bayerisch.

Was die jeweiligen Geldscheine über die einzelnen Nationen erzählen, ist eine Passion des Echinger Notaphilisten Josef Gerber. Als vereidigter Gutachter für Weltbanknoten, Berater verschiedener Nationalbanken und Fach-Autor versteht er die Sprache des Geldes. Für das Kulturfest hat er seine weltweit einzigartige Sammlung als Ausstellung aufbereitet. Märchen des syrischen Autors Rafik Schami werden abwechselnd auf arabisch und deutsch gelesen von Claudia Borst vom "Echinger Bücherladen" und Ahmad al Obeidan, einem syrischen Kriegsflüchtling, der vor wenigen Wochen noch in der Notunterkunft der Sporthalle an der Imma-Mack-Realschule in Eching untergebracht war - auch dieses Intermezzo war eine Bereicherung der kulturellen Vielfalt.

Asylbewerber sind auch engagiert in der wöchentlichen Mosaikwerkstätte, die Margret Lösch im ASZ initiiert hat. Zum Fest der Kulturen soll eine große internationale Mosaik-Stele entstehen, die aus ausrangiertem Geschirr, Fliesen- und Keramik-Scherben kreiert wird. "Dazu sollen die Gäste aus allen Ländern auch gerne etwas Landestypisches aus ihrer ursprünglichen Heimat beisteuern", wirbt Lösch, "als Symbol für Harmonie und Freundschaft".

Eingeleitet wird das Kulturfest mit einer Ausstellung mit neuen Werken des Günzenhausener Künstlers "Wose" Sell, die bereits am Montag, 18. Juli, im ASZ eröffnet wird, die Vernissage beginnt um 19 Uhr. Die "Skeptischen Bilder" aus den jüngsten Monaten werden bis Ende des Monats gezeigt und dabei zugunsten des Kulturfests verkauft. Jedes Werk kostet 150 Euro, 100 Euro übergibt "Wose" direkt dem KulturForum.

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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