"Hinschauen statt Wegschauen": unter diesem Motto ist die Münchner Sicherheitswacht seit 1995 in fünf Stadtteilen unterwegs - nun suchen die ehrenamtlichen Helfer Nachwuchs. Wie Polizeivizepräsident Werner Feiler am Freitag erklärte, sind derzeit 36 "couragierte Bürgerinnen und Bürger" in der Sicherheitswacht engagiert und unterstützen die Arbeit der Polizei. Angegliedert sind sie an die Polizeiinspektionen Schwabing, Perlach, Olympiapark, Milbertshofen, Haar und Unterhaching, ihr Einsatz wird von erfahrenen Polizisten koordiniert und der Sicherheitslage angepasst: "So können sie zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls beitragen", sagt Feiler.
Silvana Tilli ist seit acht Jahren bei der Sicherheitswacht und in Perlach unterwegs. "Ich habe damals eine Anzeige in einer Zeitung gelesen", sagt die 48-jährige Bankkauffrau, "hinschauen statt wegschauen war meine Motivation." Ihr Partner unterstützt ihren Einsatz, der wie bei allen Sicherheitswächtern etwa 15 Stunden pro Monat umfasst. Tilli und ihre Kollegen sind in großen Wohnsiedlungen, öffentlichen Parks und an Haltestellen unterwegs. Kommt ihnen etwas seltsam vor, dürfen sie Personen befragen, ihre Ausweise kontrollieren und die Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Eine Polizeiuniform tragen die Ehrenamtlichen nicht, dafür eine blaue Jacke und ein Polohemd mit der Aufschrift Sicherheitswacht. "Sie müssen ja für die Öffentlichkeit erkennbar sein, damit sie angesprochen werden können", sagt Vizepräsident Feiler.
Zurzeit sucht die Sicherheitswacht Nachwuchs für alle Standorte. Bewerben können sich Interessierte zwischen 18 und 60 Jahren mit einer abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung, die am jeweiligen Einsatzort oder in der Nähe wohnen. Pro Stunde bekommen die Ehrenamtlichen eine Aufwandsentschädigung von 15 Euro. Sie absolvieren eine Ausbildung und müssen eine Prüfung ablegen.