Zwischen München und Grafing-Bahnhof:Landrat fordert freies S-Bahn-Gleis

Überlegungen der Bahn, die S-Bahn-Gleise für den Fernverkehr zu nutzen, sind im Landratsamt auf Kritik gestoßen. Bei einem Pressegespräch diese Woche erklärte Landrat Robert Niedergesäß (CSU), dies "widerspricht unserem Positionspapier zur S-Bahn". Hintergrund ist, dass die Strecke zwischen Grafing-Bahnhof und München möglicherweise als Teil eines Zubringers zum Brenner-Basistunnel gilt. Dieser geht voraussichtlich Ende der 2020er Jahre in Betrieb, was eine deutliche Zunahme des transalpinen Bahnverkehrs zur Folge hat. Falls die Bahnstrecke durch den Landkreis Teil des sogenannten "Brennerzulaufs" werden würde, ist auch nach Angaben der Bahn mit einer Verdoppelung des Fernzugverkehrs zu rechnen. Neue Gleise sollen zwischen Grafing-Bahnhof und München aber nicht verlegt werden, stattdessen ist geplant, durch bessere Signaltechnik eine dichtere Taktung auf der Strecke zu erreichen. Bereits im Herbst hatte die Bahn aber auch eine Mitnutzung der S-Bahn-Gleise zumindest nicht ausgeschlossen. Seit September 1988 fährt der Nahverkehr bis Zorneding auf eigenen Gleisen, seit 1999 bis Grafing. Dies solle auch unbedingt so bleiben, sagt nun Niedergesäß, seitens des Landkreises "werden wir das unsrige tun, es einzufordern".

© SZ vom 21.02.2019 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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