Alle 15 Minuten mit der S-Bahn in die Kreisstadt: Bis sich diese Vision erfüllt, muss noch einiges passieren. Vor allem die Eingleisigkeit der Strecke zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg macht eine Ausweitung des Angebots unmöglich, sie ist derzeit auch für einen großen Teil der Verspätungen verantwortlich. Nun gibt es ein modifiziertes Konzept, wie das Problem gelöst werden könnte, das hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) nun bei einem Pressegespräch erläutert: Statt einem Begegnungsgleis wie bisher geplant könnte es derer zwei geben - eins zwischen Grafing-Bahnhof und Grafing und eines zwischen Grafing und Ebersberg. Wobei für zweiteres offenbar derzeit noch mehrere Standorte im Gespräch sind. Außer in Wiesham wäre auch ein Ausweichgleis näher an der Kreisstadt denkbar, womöglich sogar in Form eines zweiten, südlichen Bahnhofs, wie ihn die Ebersberger SPD Anfang des Jahres wieder ins Spiel gebracht hat. Dies werde derzeit noch geprüft, so der Landrat.
Erst kürzlich hatte der Ebersberger Landrat seinen Rosenheimer Amtskollegen sowie die Bürgermeister von Bahn-Anliegergemeinden in den Kreisen Ebersberg und Rosenheim zu Gast, um mit ihnen gemeinsam die anstehenden Bahn-Großprojekte zu diskutieren. Neben dem Begegnungsgleis ist das die Elektrifizierung der Strecke, die laut Niedergesäß bis 2026 realisiert werden soll, sowie die zweite Stammstrecke, beziehungsweise ihre Auswirkungen auf die Region. Mit von der Partie waren auch Vertreter des Verkehrsministeriums, die Zusammenarbeit laufe sehr gut, so der Landrat. Er ist optimistisch, dass die Begegnungsgleise im kommenden Jahr in eine Maßnahmenliste aufgenommen werden, dass also das Projekt konkret vorangetrieben werden kann. Seine Forderung sei, dass diese Ertüchtigung der Bahnstrecke vor der Eröffnung der zweiten Stammstrecke der S-Bahn fertig sei, sagte der Landrat. Der derzeitige Zeitplan sieht vor, dass dies im Jahr 2028 der Fall ist.