Advent im Landkreis:Wie Zornedings Burschenverein den Advent gerettet hat

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Maximilian Kardinal, 32, ist Vorstand des Burschenvereins Zorneding. (Foto: Privat)

Nach der Absage des Christkindlmarkts war die Enttäuschung groß. Dann kamen Maximilian Kardinal und seine Vereinsmitglieder.

Interview von Viktoria Spinrad, Zorneding

Als bekannt wurde, dass der einzige mehrtägige Christkindlmarkt Zornedings in der Adventszeit abgesagt ist, hagelte es im Netz weinende Smileys. So enttäuscht die Zornedinger darüber waren, so schnell ging es, bis klar war: Zorneding bekommt wieder einen Christkindlmarkt. Der örtliche Burschenverein nahm sich der Sache kurzerhand an. Warum er das gemacht hat und was die größte Schwierigkeit bei der Organisation ist, verrät Maximilian Kardinal, der 32-Jährige ist Vorsitzender des Vereins.

SZ: Wieso habt ihr Burschen euch jetzt entschlossen, den Christkindlmarkt zu organisieren?

Maximilian Kardinal: Wir hatten schon länger versucht, beim Christkindlmarkt an der Alten Post reinzukommen. Allerdings hätten wir da nur den Bastelstand haben können - alles andere war in fester Hand. Und Basteln ist nicht so unseres.

Da habt ihr jetzt die Chance beim Schopfe gepackt?

Genau. Zuerst dachten wir: Dann machen wir doch einen kleinen, gemütlichen Glühweinstand. Dann kamen von allen Seiten Ideen. Jetzt sind wir bei etwa 15 Buden!

Ganz schön eskaliert, die Sache - im positiven Sinne.

Das ging ziemlich schnell nach oben, alle freuen sich drauf. Unsere Dirndl sind auch dabei. Sie werden einen Waffelstand mit Apfelpunsch betreiben. Dann wird es an den weiteren Ständen unter anderem noch Strickwaren, Aromaöle, Keramik, Plätzchen und Suppen geben. Und das Basteln werden nun die Kinder vom Awo-Kindergarten übernehmen.

Noch mal Glück gehabt. Was ist die größte Schwierigkeit, wenn man einen Weihnachtsmarkt auf die Beine stellen will?

Es ist nicht immer ganz leicht, den Kontakt zu den Ausstellern aufzubauen. Zum Beispiel hat es etwas gebraucht, bis man uns bei den Regionalmärkten ins Verteilernetz genommen hat - schließlich wollen die anderen Organisatoren vermeiden, dass ihre Aussteller abgeworben werden.

Habt ihr schon einen Standort gefunden?

Da sind wir uns noch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich aber auf der Wiese hinter dem Rathaus. Wenn es regnet, hat man da allerdings eine Matschlawine. In dem Fall müssten wir auf den Rathaus-Parkplatz ausweichen. Das sind die Feinjustierungen, an denen wir noch arbeiten - genau wie die Flyer, die wir noch verteilen werden.

Wie steht die Gemeinde denn zu eurer Guerilla-Aktion?

Die steht total dahinter. Unser Bürgermeister findet es zum Beispiel klasse, dass wir den Markt mit dem traditionellen Weihnachtssingen am 16. Dezember verbinden wollen. Alle freuen sich einfach, dass es nun doch etwas Festliches geben wird.

Für zwei Tage, immerhin - steht der Aufwand denn im Verhältnis zum Ertrag?

Der Aufwand lässt sich gut bewältigen, da unser Verein mit seinen gut 50 Mitgliedern bereits diverse Aktionen gestemmt hat. Und der Ertrag ist hier nebensächlich, da es uns primär darum geht, das Leben im Ort zu bereichern und ein Teil davon zu sein. Als größere Schwierigkeit sehe ich das Wetter. Wenn wir einen Hochsommerwinter kriegen, kommt natürlich keine Glühwein-Stimmung auf. Aber wir sind gewappnet: In dem Fall gibt's dann eben Bier und Prosecco.

Der Christkindlmarkt soll am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Dezember, im Zornedinger Rathauspark stattfinden. Wer sich noch mit einem eigenen Stand beteiligen möchte, kann sich an den Burschenverein wenden: info@bv-zorneding.de

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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