Zorneding:Unterstützung für Sport und Kultur

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Gerhard Wolf will in Zorneding einen Förderverein "Sport und Kultur" gründen. Ziel soll es sein, den Einsatz ehrenamtlicher Helfer besser zu koordinieren

Von Carolin Fries, Zorneding

In Zorneding ist die Gründung eines Fördervereins "Sport und Kultur" geplant. "Was andere Gemeinden oder Städte können, sollten wir doch auch realisieren können", sagt Initiator Gerhard Wolf. Der 69-Jährige war viele Jahre im Immobilien- und Versicherungsbereich beruflich aktiv, als Ruheständler ist er vor vier Jahren von Vilsbiburg nach Zorneding gezogen. "Ich war noch nie der Typ, der nichts getan hat", sagt er. In seiner neuen Heimatgemeinde ist er sofort in den TSV eingetreten, seit drei Jahren ist er zweiter Abteilungsleiter in der Leichtathletik und trainiert den Nachwuchs. In dieser Funktion hat er gemerkt: Die terminliche Abstimmung der Vereine über das Kartell klappt gut. Doch darüber hinaus trifft man sich kaum, hilft sich kaum.

Fördervereine, die es bislang in der Gemeinde gibt, unterstützen in der Regel gezielt eine kleine Gruppe oder ein besonderes Projekt. "Die übergeordneten Vereine wiederum klagen einstimmig, dass es an ehrenamtlichen Helfern fehlt", sagt Wolf. Hier soll sein Förderverein ins Spiel kommen. Wolf plant den Aufbau eines Pools an Jugendlichen und Erwachsenen, die sich ehrenamtlich projektbezogen engagieren. "Auch, wer nur einmal im Jahr helfen will, ist willkommen", sagt Wolf. Profitieren sollen dabei alle: die Vereine und die Helfer. So hilft Wolf zum Beispiel in der kommenden Woche beim Aufbau des Kinderfestes am Daxenberg mit ein paar Jugendlichen. Die Helfer bekommen dafür mit einer am Mindestlohn orientierten Aufwandsentschädigung "ein paar Euro für ihre Spaßkasse", wie Wolf sagt, und den Veranstaltern ist mit zupackenden Händen geholfen.

Beim Feriencamp der Leichtathletikabteilung des TSV im August wird es ähnlich sein: Die etwa 60 angemeldeten Kinder werden unter anderem von zwölf Helfern zwischen 15 und 23 Jahren betreut, die für ihren viertägigen Einsatz 150 Euro bekommen - und eine Bestätigung über ihr soziales Engagement für die Bewerbungsmappe. Auch das Ferienprogramm der Arbeiterwohlfahrt will Wolf auf diese Art und Weise unterstützen.

"Das Ziel des Fördervereins ist es, auf dieser Basis Jugendliche mittelfristig für das Ehrenamt zu begeistern", sagt Wolf. Er hätte sich gewünscht, dass der Gemeinderat unterstützend einen Ehrenamtsbeauftragten aus seinen Reihen bestellt. Der Gemeinderat indes lehnte Wolfs Antrag ab. Den Förderverein begrüße man ausdrücklich, hieß es in der Sitzung, einen zuständigen Ansprechpartner brauche es aber nicht - schließlich seien das letztlich alle Gemeinderäte. Zumal viele sich ohnehin in den örtlichen Vereinen engagierten.

Für Wolf ist es wichtig, die Helfer zu würdigen und zu motivieren. Sie sollen deshalb die Möglichkeit haben, sich zu Sporthelfern, Jugendleitern oder Assistenztrainern ausbilden zu lassen. Von den erworbenen Qualifikationen könnten dann sämtliche Vereine und Initiativen im Ort profitieren. Wolf will darüber hinaus auch die Schulen und - sobald die Stelle wieder besetzt ist - den neuen Jugendpfleger der Gemeinde einbinden. "Anlaufstelle der Jugend soll wieder das Jugendzentrum werden", sagt Wolf. Er würde schließlich die Anfragen und Einsätze koordinieren.

Ein Beispiel: Der Verein "Das Alter erleben in Zorneding" äußert den Wunsch, einmal in der Woche beim neu eröffneten Bewegungspark eine Übungsleiterstunde anzubieten. Dann könnte Wolf in seinem Pool an ehrenamtlichen Helfern nach einer qualifizierten Person suchen. Langfristig seien freilich auch größere Projekte möglich. So würde Wolf gerne eine Kindersportschule beim TSV aufbauen. Zunächst einmal aber brauche man eine Mannschaft für den Start. Dann kann gestürmt werden.

Gründungsversammlung eines Fördervereins "Sport & Kultur in Zorneding", Mittwoch, 8. Juni, 19 Uhr, im Gasthof "Neuwirt".

© SZ vom 07.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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