Im Zornedinger Rathaus wird es künftig eine Tür geben, die den Bürgern zumindest an einem Tag in der Woche verschlossen bleibt. "Das Bauamt hat den Wunsch geäußert, generell einen Schließtag einzuführen", teilte Bürgermeister Piet Mayr (CSU) unlängst dem Gemeinderat mit. Der Grund seien die vielen Bautätigkeiten im Ort, die zunehmend Baubesprechungen außer Haus auf den Baustellen selbst erforderlich machten. Zuletzt sei es immer wieder vorgekommen, dass Bürger deshalb während der aktuell geltenden Rathaus-Öffnungszeiten beim Bauamt vor verschlossenen Türen gestanden hätten.
Die Idee der Bauamts-Mitarbeiter ist es darum, montags keine Besucher zu empfangen. An diesem Tag würden die Mitarbeiter dann Termine außerhalb der Verwaltung wahrnehmen. Zum Ausgleich sei eine Früh- oder Spätöffnung an einem anderen Wochentag geplant. Konkret wurde eine Öffnung freitags von sieben Uhr morgens an vorgeschlagen oder mittwochs bis sieben Uhr abends. "Ein konkreter Vorschlag würde noch folgen", sagte Mayr, der zunächst einmal wissen wollte, ob im Gremium denn grundsätzlich Einverständnis mit einem Schließtag bestehe.
Werner Hintze (SPD) zeigte wenig Verständnis, hätten mit Ausnahme der Bauämter in Aßling und Vaterstetten alle im Landkreis Ebersberg täglich geöffnet. Hinzu komme, dass das Zornedinger Rathaus verglichen mit anderen Kommunen im Landkreis ohnehin die kürzesten Öffnungszeiten habe. Werktags hat die Verwaltung von 8 bis 12 Uhr geöffnet, zusätzlich mittwochs von 15 bis 18 Uhr. "Der Montag ist außerdem ein kritischer Tag", sagte Hintze. Mayr wiederum entgegnete, das Bauamt freitags für den Parteienverkehr zu schließen, sei wesentlich schlechter. Ferdinand Glasl (CSU) beendete schließlich die Diskussion: "Die Mitarbeiter des Bauamts wissen sehr genau, welcher Tag sich eignet." Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, bürgerorientierte Öffnungszeiten auszuarbeiten, die einen Schließtag des Bauamts bei gleichzeitiger Kompensation an einem anderen Öffnungstag beinhalten.