Zorneding:Schätze aus Südosteuropa

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Traditionelle Musik der Roma präsentiert das Kalandos-Ensemble in der kommenden Kammermusik-Saison des Kulturvereins Zorneding-Baldham. (Foto: privat)

Die Kammermusik-Saison des Kulturvereins Zorneding-Baldham beginnt mit einer Uraufführung. Komponist Milan Mihajlovic wird anwesend sein

Von Rita Baedeker, Zorneding

Kaum neigt sich der August dem September zu, kaum legen sich die ersten herbstlichen Schleier auf Wiesen und Wälder, da wünscht man sich, der Martinstadl in Zorneding möge endlich öffnen, und auch die Musiker wären zurück aus den Ferien, mit neuen Notensätzen und faszinierenden Klangbildern.

Oliver Triendl, Pianist und künstlerischer Leiter des Kulturvereins Zorneding-Baldham, hat natürlich längst vorgesorgt und für die kommende Saison ein facettenreiches Kammermusikprogramm erstellt. International gefeierte Künstler wie etwa die Geigerin Midori oder der Pianist Andreas Slouras werden ebenso zu hören sein wie junge Künstler, von denen bereits starke Impulse ausgehen. Wieder wird es zwei Reihen geben - die Kammerkonzerte im Zornedinger Martinstadl und den Klavierzyklus im Alten Kino Ebersberg, der bereits am 4. Oktober beginnt.

Am 18. Oktober erlebt das Publikum im Martinstadl eine Uraufführung, die "Revolt" genannte Komposition für Horn, Streichtrio und Klavier des 1945 geborenen serbischen Komponisten Milan Mihajlovic, der anwesend sein wird. Er gilt als eine der hervorragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik Südosteuropas und begleitete das diesjährige von Oliver Triendl veranstaltete Classix-Festival Kempten als Composer-in-Residence. In Westeuropa, so Oliver Triendl, habe man kaum Ahnung, was es in Südosteuropa für musikalische Schätze gebe. Und so stehen auf dem Programm des Abends auch noch Balkantänze von Marko Tajevic, das Stück "Der Wind" von Franz Schreker, "Aubade" von George Enescu und das Sextett in C-Dur von Franz von Dohnány. Die ausführenden Musiker des international besetzten Ensembles sind Pascal Moraguès, Klarinette, Benoît de Barsony, Horn, Esther Hoppe, Violine, Razvan Popovici, Viola, Niklas Schmidt, Violoncello, und Oliver Triendl, Klavier. Die Musik Südosteuropas wird auch durch das Kalandos Ensemble vertreten. Damit ist erstmals im Martinstadl traditionelle ungarische Volks- und Zigeunermusik zu hören. Die Mitglieder des Ensembles kommen aus Budapest und gehören den Roma an. Der holländische Geiger Karel Boeschoten leitet das Ensemble als Primas und wird das Konzert, das am 10. April stattfindet, moderieren. Auch den vorherigen Termin sollte man nicht verpassen: Am 13. März spielen die Geigerin Midori und der Pianist Özgür Aydin Werke von Liszt, Elgar, Schönberg und Strauss - ein wunderbares Duo mit einem atemraubend schönen Programm.

Die verbleibenden Abende werden gestaltet von Ensembles und Solisten aus der ersten Riege der Kammermusik - das Berliner Atos-Trio präsentiert sich am 29. November, das amerikanische Parker Quartet am 17. Januar, das Schweizer Cellisten-Duo Patrick und Thomas Demenga, das in allen Stilen zu Hause ist, am 14. Februar, und schließlich, am 8. Mai, ein Klavierquartett, das französische und osteuropäische Komponisten aufführt.

Auch das Symphonieorchester des Kulturvereins stellt sich wieder vor: Am 5. Dezember in Zorneding und am 6. Dezember im Alten Speicher Ebersberg wird es unter Leitung von Andreas Pascal Heinzmann die Orchestersuite von Bach, das C-Dur Cellokonzert von Haydn und die 9. Symphonie von Schostakowitsch aufführen.

Die Konzerte im Martinstadl beginnen sonntags um 18 Uhr. Karten gibt es bei Heide Schneider, Telefon (08106) 221 54 und heide.schneider@casa-di-heide.de, Infos: www.kulturverein-zorneding-baldham.de und www.orchester-zorneding.de

© SZ vom 22.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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